Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Preußen-Stiftung: Kulturrat fordert effiziente Reform
BERLIN (kna) Der Deutsche Kulturrat hat sich zur Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) positioniert. Am Montag sprach er sich dafür aus, dass dem Stiftungsrat künftig nur noch der Bund und Berlin, nicht mehr alle Bundesländer angehören sollten. Um die SPK stärker in der Zivilgesellschaft zu verankern und Impulse von dort aufzunehmen, plädiert der Kulturrat zudem für die Einrichtung eines Beirats gesellschaftlicher Gruppen, der die Diversität der Gesellschaft widerspiegelt.
Weiter sieht der Kulturrat die Stiftung in einer Vorreiterrolle bei der Aufarbeitung der Bestände und der Rückgabe von NS-Raubkunst. Mit ähnlicher Verbindlichkeit sollte sich die SPK ihrem Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten widmen, so der Kulturrat. Ferner fordert der Kulturrat, die Forschungskompetenz der Stiftung stärker zu betonen und die Vernetzung der bestehenden wissenschaftlichen Strukturen untereinander sowie mit anderen Einrichtungen voranzutreiben.
Der Wissenschaftsrat hatte 2020 in einem durch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in Auftrag gegebenen Gutachten die Auflösung der SPK vorgeschlagen und dafür plädiert, die dazugehörigen Museen und Institute zu verselbstständigen. Unter dem Dach zusammengefasst sind die Staatlichen Museen und die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Staatliche Institut für Musikforschung und das Ibero-Amerikanische Institut.