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Fast 735.000 Arbeitslose in NRW
Im Dezember fiel die Quote auf 7,5 Prozent – viel höher als im Vorjahr ist sie trotzdem.
DÜSSELDORF (dpa/rtr) Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist zum Ende des Jahres 2020 leicht gesunken. Am Stichtag 16. Dezember waren im bevölkerungsreichsten Bundesland 734.384 Menschen arbeitslos gemeldet, 3736 Personen weniger als einen Monat zuvor, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mitteilte. Mögliche Folgen der vor Weihnachten verhängten Einschränkungen zum Corona-Schutz sind von der Arbeitslosenstatistik noch nicht erfasst. Die Arbeitslosenquote fiel im Dezember im Vergleich zum November um 0,1 Prozentpunkte auf nun 7,5 Prozent. Damit lag sie aber weiterhin 1,1 Punkte über dem Vorjahr.
„Die Arbeitslosigkeit ist zwar nur geringfügig zurückgegangen, doch ist das andererseits auch erst das fünfte Mal seit 1980, dass im Dezember die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen sinkt“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Torsten Withake. Das zeige, „wie widerstandsfähig unsere Wirtschaft ist und gibt gute Hoffnung für die Zeit nach den Eindämmungsmaßnahmen“.
Die Auswirkungen der Pandemie blieben aber weiter deutlich sichtbar, sagte Withake. So sei der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 110.025 arbeitslos gemeldete Menschen das deutlichste Zeichen dafür. Damit liegt NRW im Bundestrend: Die Corona-Krise hat 2020 die Arbeitslosigkeit bundesweit erstmals seit 2013 steigen lassen. Im Jahresdurchschnitt 2020 kletterte die Zahl um 429.000 auf knapp 2,7 Millionen, wie die BA am Dienstag mitteilte. „Der Einbruch am Arbeitsmarkt vom Frühjahr wirkt noch nach“, sagte BA-Chef Detlef Scheele.
Dennoch seien Gesellschaft und NRW-Wirtschaft bisher noch glimpflich durch die Pandemie gekommen, betonte der Chef der BA-Regionaldirektion. Mit dem arbeitsmarktpolitischen Instrument der Kurzarbeit seien bis zu 1,2 Millionen Arbeitsplätze gesichert und im selben Umfang Arbeitslosigkeit verhindert worden, so Withake. Welche Auswirkungen der harte Lockdown auf den Arbeitsmarkt habe, könne anhand der aktuellen Zahlen noch nicht abgelesen werden, sagte er.