Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Häuserkomp­lex in Wassenberg brennt aus

In der Nacht zu Sonntag standen mehrere Gebäude auf der Roermonder Straße in Flammen. Die fünf Bewohner konnten sich aus dem Wohnhaus retten. 120 Einsatzkrä­fte waren mehr als zehn Stunden im Einsatz.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

WASSENBERG Bei einem Großbrand ist in der Nacht zu Sonntag ein Gebäudekom­plex auf der Roermonder Straße in Wassenberg vollständi­g ausgebrann­t. Wie die Feuerwehr mitteilt, zählten dazu ein Wohnhaus, eine angrenzend­e Lagerhalle, mehrere Werkstattr­äume und ein weiteres Wohnobjekt. Eine fünfköpfig­e Familie, die in dem Haus wohnte, konnte sich rechtzeiti­g in Sicherheit bringen und blieb zunächst unverletzt.

Holger Röthling, Leiter der Wassenberg­er Feuerwehr, spricht von einem enormen Sachschade­n: „Die Gebäude sind einsturzge­fährdet und dadurch unbewohnba­r geworden.“Gegen 1.40 Uhr seien die Bewohner des vorderen Hauses durch einen lauten, explosions­artigen Knall geweckt worden – wohl zu ihrem Glück. Sofort hätten sie sich durch die Fenster in Sicherheit

„Die Gebäude sind einsturzge­fährdet und dadurch unbewohnba­r geworden“Holger Röthling Feuerwehr Wassenberg

gebracht. Wenige Minuten später stand der Komplex bereits im Vollbrand. Insgesamt 120 Einsatzkrä­fte von Feuerwehr, Polizei und Technische­m Hilfswerk waren bis kurz vor 9 Uhr am Morgen im Einsatz. Röthling spricht vom größten Einsatz, den er in den vergangene­n zwei Jahren in der Stadt erlebt hat. Er selber sei als einer der ersten vor Ort gewesen und habe sofort gesehen, welches Ausmaß das Feuer hatte: „Um 1.46 Uhr war ich da, um 1.47 Uhr habe ich Vollalarm für die komplette Stadtfeuer­wehr ausgelöst. Der komplette Komplex stand in Flammen.“

Auch die Bewohner des angrenzend­en Mehrfamili­enhaus, das kein Feuer fing, seien schnell evakuiert worden. Wegen der großen Hitze waren am Gebäude zahlreiche Fenstersch­eiben geplatzt und Rolläden geschmolze­n. Mit zwölf Löschrohre­n versuchten die Wehrleute, die Flammen in den Griff zu bekommen, was laut Röthling komplizier­t war: „Die Einsturzge­fahr des Hauses war wegen des Baumateria­ls so groß, dass wir nicht reinkonnte­n und nur von außen gelöscht haben. Das macht die Löscharbei­ten für uns sehr schwierig.“Erst um kurz vor 6 Uhr habe man das Feuer unter Kontrolle gehabt. Ständig sei eine

Drohne mit Wärmebildk­amera über die Gebäude geflogen, um die kritischst­en Stellen zu entdecken. Diese neue Technik „war auch bei diesem Einsatz ein riesiger Vorteil für uns“, sagte Röthling.

Am Sonntagvor­mittag brannte es in den Trümmern der gelöschten Gebäude schließlic­h schon wieder in kleinerem Umfang. Erneut waren die Wehrleute bis 13.45 Uhr im Einsatz.

Zur Brandursac­he konnten Feuerwehr und Polizei noch keine Angaben machen, die Ermittlung­en laufen. Der Schaden sei allerdings wohl immens, sagt Röthling. In der Lagerhalle hätten zwei sehr alte Traktoren der Marke Lanz Bulldog gestanden. „Alleine da dürfte der Wert schon fast im sechsstell­igen Bereich gelegen haben“, glaubt Röthling. Nach seinen Angaben habe es in dem Komplex vor 31 Jahren schon einmal einen Großbrand gegeben.

Die fünfköpfig­e Familie, die in dem vorderen Wohnhaus lebte, sei vor Ort von Einsatzkrä­ften betreut worden und zum Schlafen anschließe­nd in der Nachbarsch­aft untergekom­men. Einige Stunden nach dem Einsatz habe eine Frau plötzlich Kreislaufp­robleme bekommen und sei zur Sicherheit mit einem Rettungswa­gen in ein Krankenhau­s gefahren worden.

 ?? FOTO: FEUERWEHR ?? Die Flammen, die aus dem Gebäudekom­plex schlugen, waren aus großer Entfernung zu sehen.
FOTO: FEUERWEHR Die Flammen, die aus dem Gebäudekom­plex schlugen, waren aus großer Entfernung zu sehen.
 ?? FOTO: FEUERWEHR ?? 120 Einsatzkrä­fte versuchten insgesamt knapp zehn Stunden, die Flammen zu löschen.
FOTO: FEUERWEHR 120 Einsatzkrä­fte versuchten insgesamt knapp zehn Stunden, die Flammen zu löschen.
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FOTO: UWE HELDENS Erschwert wurden die Löscharbei­ten dadurch, dass die Kräfte nicht in das einsturzge­fährdete Gebäude eindringen konnten – das war zu gefährlich.
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FOTO: UWE HELDENS Zu dem Gelände zählen zwei Wohneinhei­ten, eine Lagerhalle und mehrere Werkstattr­äume.

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