Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Häuserkomplex in Wassenberg brennt aus
In der Nacht zu Sonntag standen mehrere Gebäude auf der Roermonder Straße in Flammen. Die fünf Bewohner konnten sich aus dem Wohnhaus retten. 120 Einsatzkräfte waren mehr als zehn Stunden im Einsatz.
WASSENBERG Bei einem Großbrand ist in der Nacht zu Sonntag ein Gebäudekomplex auf der Roermonder Straße in Wassenberg vollständig ausgebrannt. Wie die Feuerwehr mitteilt, zählten dazu ein Wohnhaus, eine angrenzende Lagerhalle, mehrere Werkstatträume und ein weiteres Wohnobjekt. Eine fünfköpfige Familie, die in dem Haus wohnte, konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und blieb zunächst unverletzt.
Holger Röthling, Leiter der Wassenberger Feuerwehr, spricht von einem enormen Sachschaden: „Die Gebäude sind einsturzgefährdet und dadurch unbewohnbar geworden.“Gegen 1.40 Uhr seien die Bewohner des vorderen Hauses durch einen lauten, explosionsartigen Knall geweckt worden – wohl zu ihrem Glück. Sofort hätten sie sich durch die Fenster in Sicherheit
„Die Gebäude sind einsturzgefährdet und dadurch unbewohnbar geworden“Holger Röthling Feuerwehr Wassenberg
gebracht. Wenige Minuten später stand der Komplex bereits im Vollbrand. Insgesamt 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk waren bis kurz vor 9 Uhr am Morgen im Einsatz. Röthling spricht vom größten Einsatz, den er in den vergangenen zwei Jahren in der Stadt erlebt hat. Er selber sei als einer der ersten vor Ort gewesen und habe sofort gesehen, welches Ausmaß das Feuer hatte: „Um 1.46 Uhr war ich da, um 1.47 Uhr habe ich Vollalarm für die komplette Stadtfeuerwehr ausgelöst. Der komplette Komplex stand in Flammen.“
Auch die Bewohner des angrenzenden Mehrfamilienhaus, das kein Feuer fing, seien schnell evakuiert worden. Wegen der großen Hitze waren am Gebäude zahlreiche Fensterscheiben geplatzt und Rolläden geschmolzen. Mit zwölf Löschrohren versuchten die Wehrleute, die Flammen in den Griff zu bekommen, was laut Röthling kompliziert war: „Die Einsturzgefahr des Hauses war wegen des Baumaterials so groß, dass wir nicht reinkonnten und nur von außen gelöscht haben. Das macht die Löscharbeiten für uns sehr schwierig.“Erst um kurz vor 6 Uhr habe man das Feuer unter Kontrolle gehabt. Ständig sei eine
Drohne mit Wärmebildkamera über die Gebäude geflogen, um die kritischsten Stellen zu entdecken. Diese neue Technik „war auch bei diesem Einsatz ein riesiger Vorteil für uns“, sagte Röthling.
Am Sonntagvormittag brannte es in den Trümmern der gelöschten Gebäude schließlich schon wieder in kleinerem Umfang. Erneut waren die Wehrleute bis 13.45 Uhr im Einsatz.
Zur Brandursache konnten Feuerwehr und Polizei noch keine Angaben machen, die Ermittlungen laufen. Der Schaden sei allerdings wohl immens, sagt Röthling. In der Lagerhalle hätten zwei sehr alte Traktoren der Marke Lanz Bulldog gestanden. „Alleine da dürfte der Wert schon fast im sechsstelligen Bereich gelegen haben“, glaubt Röthling. Nach seinen Angaben habe es in dem Komplex vor 31 Jahren schon einmal einen Großbrand gegeben.
Die fünfköpfige Familie, die in dem vorderen Wohnhaus lebte, sei vor Ort von Einsatzkräften betreut worden und zum Schlafen anschließend in der Nachbarschaft untergekommen. Einige Stunden nach dem Einsatz habe eine Frau plötzlich Kreislaufprobleme bekommen und sei zur Sicherheit mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren worden.