Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
EWMG kauft Briten-Häuser im Nordpark für neue Bürobauten
MÖNCHENGLADBACH (angr) Die früheren Briten-Häuser an der Lilienthalstraße am Rande des Nordparks sind nur noch Schrottimmobilien. Scheiben sind eingeworfen, Metalldiebe waren offenkundig unterwegs, Gebäude sind mit Graffiti beschmiert, kürzlich wurden Gullydeckel aus der Straße gestohlen. Diese Zeit soll nun vorbei sein: Die städtische Entwicklungsgesellschaft hat einer eigenen Mitteilung zufolge ein rund 65.000 Quadratmeter großes Areal an der Lilienthalstraße / Hugo-Eckener-Straße von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gekauft. Der Kaufvertrag sei in dieser Woche unterzeichnet worden. Die EWMG will die Gebäude abreißen und damit Platz schaffen für weitere Gewerbeflächen.
„Wir brauchen dringend Flächen für Wissens- und Dienstleistungsunternehmen, um den Wirtschaftsstandort Mönchengladbach aktiv und zukunftsweisend zu gestalten“, sagt EWMG-Geschäftsführer Ulrich Schückhaus. „Mit dem Ankauf können wir neue innovative Unternehmen ansiedeln und bestehende Arbeitsplätze sichern.“
Im Nordpark ist in den vergangenen Jahren immer weiter gebaut worden, zahlreiche Unternehmen haben sich niedergelassen. Inzwischen sind dort mehr als 5000 Arbeitnehmer beschäftigt. Aber der Platz ist eng geworden: Noch sind auf dem Areal rund 70.000 Quadratmeter verfügbar. Mit dem Kauf nun verdoppelt sich dieser Vorrat fast, wobei von den neuen Flächen nicht alles für Büro- und Dienstleistungsgebäude reserviert werden soll. Ein
Teil der Fläche bleibt unbebaute Grünfläche, die perspektivisch für den Ausbau der Autobahn 61 benötigt wird. Auf den verbleibenden rund 47.000 Quadratmetern sind gewerbliche Entwicklungen geplant. Dies sehe die städtebauliche Zielsetzung in dem Bereich auch vor, betont Planungsdezernent Gregor Bonin. Dafür verschwindet ein durch Vandalismus entstandener Schandfleck. Die EWMG übernimmt neben dem Ankauf auch die Kosten für Abriss und Erschließung.
Das Gelände des Nordparks (ehemalige Ayrshire Barracks North) hatte die Stadt bereits im Jahre 1998 aus dem Bundeseigentum gekauft und gemeinsam mit der EWMG und der städtischen Wirtschaftsförderung privatisiert. Bis 2012 wohnten in den nun verkauften Häusern noch Mitglieder der britischen Streitkräfte.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Gladbacher Straße nutzt das britische Militär aber noch weiter ein Gelände der Ayrshire Barracks: In dem Depot befinden sich nach britischen Angaben aus dem vergangenen Jahr noch rund 1000 Gefechtsund Versorgungsfahrzeuge, die von etwa zehn Soldaten betreut werden, die wiederum durch eine nicht bekannte Zahl an Zivilangestellten ergänzt werden. Auf Luftbildern sieht man rund 40 große Hallen, ausgedehnte Freiflächen und einen Bahnanschluss.