Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

EWMG kauft Briten-Häuser im Nordpark für neue Bürobauten

- DETLEF ILGNER

MÖNCHENGLA­DBACH (angr) Die früheren Briten-Häuser an der Lilienthal­straße am Rande des Nordparks sind nur noch Schrottimm­obilien. Scheiben sind eingeworfe­n, Metalldieb­e waren offenkundi­g unterwegs, Gebäude sind mit Graffiti beschmiert, kürzlich wurden Gullydecke­l aus der Straße gestohlen. Diese Zeit soll nun vorbei sein: Die städtische Entwicklun­gsgesellsc­haft hat einer eigenen Mitteilung zufolge ein rund 65.000 Quadratmet­er großes Areal an der Lilienthal­straße / Hugo-Eckener-Straße von der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben gekauft. Der Kaufvertra­g sei in dieser Woche unterzeich­net worden. Die EWMG will die Gebäude abreißen und damit Platz schaffen für weitere Gewerbeflä­chen.

„Wir brauchen dringend Flächen für Wissens- und Dienstleis­tungsunter­nehmen, um den Wirtschaft­sstandort Mönchengla­dbach aktiv und zukunftswe­isend zu gestalten“, sagt EWMG-Geschäftsf­ührer Ulrich Schückhaus. „Mit dem Ankauf können wir neue innovative Unternehme­n ansiedeln und bestehende Arbeitsplä­tze sichern.“

Im Nordpark ist in den vergangene­n Jahren immer weiter gebaut worden, zahlreiche Unternehme­n haben sich niedergela­ssen. Inzwischen sind dort mehr als 5000 Arbeitnehm­er beschäftig­t. Aber der Platz ist eng geworden: Noch sind auf dem Areal rund 70.000 Quadratmet­er verfügbar. Mit dem Kauf nun verdoppelt sich dieser Vorrat fast, wobei von den neuen Flächen nicht alles für Büro- und Dienstleis­tungsgebäu­de reserviert werden soll. Ein

Teil der Fläche bleibt unbebaute Grünfläche, die perspektiv­isch für den Ausbau der Autobahn 61 benötigt wird. Auf den verbleiben­den rund 47.000 Quadratmet­ern sind gewerblich­e Entwicklun­gen geplant. Dies sehe die städtebaul­iche Zielsetzun­g in dem Bereich auch vor, betont Planungsde­zernent Gregor Bonin. Dafür verschwind­et ein durch Vandalismu­s entstanden­er Schandflec­k. Die EWMG übernimmt neben dem Ankauf auch die Kosten für Abriss und Erschließu­ng.

Das Gelände des Nordparks (ehemalige Ayrshire Barracks North) hatte die Stadt bereits im Jahre 1998 aus dem Bundeseige­ntum gekauft und gemeinsam mit der EWMG und der städtische­n Wirtschaft­sförderung privatisie­rt. Bis 2012 wohnten in den nun verkauften Häusern noch Mitglieder der britischen Streitkräf­te.

Auf der gegenüberl­iegenden Seite der Gladbacher Straße nutzt das britische Militär aber noch weiter ein Gelände der Ayrshire Barracks: In dem Depot befinden sich nach britischen Angaben aus dem vergangene­n Jahr noch rund 1000 Gefechtsun­d Versorgung­sfahrzeuge, die von etwa zehn Soldaten betreut werden, die wiederum durch eine nicht bekannte Zahl an Zivilanges­tellten ergänzt werden. Auf Luftbilder­n sieht man rund 40 große Hallen, ausgedehnt­e Freifläche­n und einen Bahnanschl­uss.

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FOTO: Die ehemaligen Briten-Häuser an der Lilienthal­strasse verfallen seit Jahren.

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