Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
BVB und Leipzig liefern ein Fest für Fußball-Ästheten
DORTMUND (dpa) Nach dem Happy-End im Fußball-Krimi hielt es Erling Haaland nicht länger auf der Tribüne. Zusammen mit dem gesperrten Jude Bellingham stürmte der verletzte Dortmunder Torjäger auf den Platz, schloss Matchwinner Jadon Sancho in die Arme und feierte im Kreis seiner Teamkameraden das 3:2 (2:1) über Leipzig. Mit dem fünften Erfolg in Serie wahrte der BVB seine Chance auf die Champions League und tankte Selbstvertrauen für das Pokalfinale in Berlin gegen den selben Gegner.
„Das schweißt zusammen. Wir können viel Mut mitnehmen und sind bereit für Donnerstag“, kommentierte Edin Terzic, „wir wollen den Pokal nicht nur angucken, sondern auch anfassen.“Aus der lange Zeit für mangelnde Mentalität und fehlende Konstanz bekannten Borussia ist dank Terzic eine verschworene Einheit geworden. Wie schon beim 5:0 im Pokal-Halbfinale gegen Holstein Kiel eine Woche zuvor bewies sie auch ohne den eigentlich unverzichtbaren Torgaranten Haaland hohe Angriffskunst. Die Treffer der kongenialen Offensivkräfte Marco Reus (7.) und Jadon Sancho (51./87.) veredelten den sehenswerten Auftritt.
Von einem psychologischen Vorteil seines Teams für das neuerliche Kräftemessen mit Leipzig im Pokal-Showdown wollte Reus jedoch nichts wissen: „Das Spiel heute hatte nullkommanull mit Berlin zu tun.“Doch das umkämpfte und phasenweise hochklassige Spiel schürte bei allen Fußball-Ästheten die Vorfreude. Obwohl die in der 2. Halbzeit überlegenen Leipziger nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Lukas Klostermann (63.) und Dani Olmo (77.) sogar einem Sieg nahe schienen, schlug der BVB eiskalt zurück. Der Siegtreffer von Sancho versetzte BVB-Sportdirektor Michael Zorc in Euphorie: „Das war Fußball vom Feinsten. Es war ein turbulentes Spiel mit dem Ergebnis, das wir uns erhofft haben.“
Dagegen blieben die Leipziger auch in ihrem siebten Spiel nacheinander gegen den Revierklub ohne Sieg. „In der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft und hatten den Gegner soweit, dass er zumindest nicht gewinnt“, urteilte Julian Nagelsmann. Der Coach hofft, dass diese negative Serie schon am Donnerstag zu Ende geht: „Die Bilanz ist nicht herausragend. Es wird Zeit, dass wir mal ein Spiel gewinnen. Am Donnerstag haben wir die nächste Chance dazu. Da müssen wir es hinkriegen.“
Dass der BVB mit dem Sieg dem Erzrivalen Rivalen FC Bayern schon vor dessen Spiel den neunten Meistertitel in Serie bescherte, ging in der Freude der Dortmunder unter. Schließlich dürfen sie weiter auf einen versöhnlichen Abschluss einer schwierigen Saison hoffen.