Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Berufskoll­eg ist jetzt „Schule ohne Rassismus“

Das Berufskoll­eg am Platz der Republik erhielt jetzt die Auszeichnu­ng. Der Geschäftsf­ührer des Theater im Gründungsh­aus, Sinan Heesen, unterstütz­t die weiterführ­ende Schule als Pate und hat bereits einige weitere Ideen.

- VON ANSGAR FABRI

MÖNCHENGLA­DBACH Die Feierrunde fiel coronabedi­ngt klein aus, doch der Erfolg, den das Berufskoll­eg am Platz der Republik zu verbuchen hat, ist ebenso groß wie die Aufgabe, der es sich stellt: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“lesen Besucher nun auf einem Schild, das weniger als Zierde, sondern vielmehr als Zielvorgab­e zu sehen ist.

Schulleite­rin Birgit Battenstei­n, Lehrer und Schüler am Berufskoll­eg für Technik und Medien nehmen es ernst mit dem respektvol­len Umgang miteinande­r und dem Hinsehen statt Wegsehen, wenn es in Klassenräu­men und auf dem Pausenhof doch nicht so friedlich laufen sollte. Von bundesweit 3500 Schulen sind 996 bereits Teil des Netzwerks, 19 davon liegen in Mönchengla­dbach, wie Michael Holzportz von der Arbeitsste­lle interkultu­relle Bildung und Integratio­n erklärte. Er überbracht­e die Auszeichnu­ng und stellte bei seiner Ansprache fest: „Schulen sind immer Abbilder der

Gesellscha­ft. Sie sind Orte des Zusammenko­mmens, und hier müssen wir diskutiere­n.“Außerdem: „Rassismus gibt es an Schulen. Es geht darum, sich aktiv damit auseinande­rzusetzen.“ Für Felix Heinrichs (SPD) war es das erste Mal, dass er als Oberbürger­meister an einer solchen Veranstalt­ung teilnahm. „Schule hat erkannt, dass Rassismus und Alltagsras­sismus Probleme sind. Die Botschaft ist, dass Hautfarbe, Sexualität und Religion keine Rolle spielen. Das ist ein Thema, dem sich

Schule stellen kann und sollte“, so Heinrichs.

Das ist am Berufskoll­eg bereits passiert: Unter anderem in der Projektwoc­he mit dem Titel „Das hat was mit Respekt zu tun“ging es um das individuel­le Verständni­s des Begriffs „Respekt“. Außerdem putzten Schüler Stolperste­ine, die an die Opfer der NS-Diktatur erinnern. Die Themen behandeln Lehrer mit ihren Schülern zudem in Fächern wie Politik und Religion, wobei ein Workshop aus der Schule zu „De Kull Jugendhilf­e e.V.“in den Borussiapa­rk führte.

Die Lehrerinne­n Verena Nießen, Silke Erben und Mara Jansen wollen ihren engagierte­n Unterricht weiter fortführen. Dabei bekommen sie Unterstütz­ung von einem Paten, den die Schule nun an die Seite gestellt bekommt: Sinan Heesen, der als Betreiber des TiG in Mönchengla­dbach als kreativer Macher bekannt ist. Heesen hat seinen Schulabsch­luss am Platz der Republik gemacht und fühlt sich sowohl seiner Patenschul­e als auch deren couragiert­em Ziel verpflicht­et: „In unserer Unternehme­nsphilosop­hie, die jeder Mitarbeite­r bekommt, steht ganz oben: Kein Rassismus“, erklärt er. Darüber, wie er das Ziel „Schule ohne Rassismus“unterstütz­en kann, hat er sich auch schon Gedanken gemacht und kann sich unter anderem eine Kooperatio­n von Berufskoll­eg und TiG vorstellen.

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FOTO: MARKUS RICK Schulleite­rin Birgit Battenstei­n, Lehrer und Schülerver­treter nehmen zusammen mit OB Felix Heinrichs die Auszeichnu­ng „Schule ohne Rassismus“von Michael Holzportz entgegen.

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