Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Spargel braucht noch mehr Wärme

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GUBBERATH (cso-) Der König des Gemüses landet jetzt wieder auf vielen Tellern, die Spargelern­te hat begonnen. Auf vier Hektar wächst der Spargel auf dem Spargel- und Kürbishof Roelen in Gubberath. Rund 120 Kilo werden am Tag geerntet, die Menge soll aber noch steigen. „Wir liegen mit der Ernte etwa drei Wochen hinter der Situation in den Vorjahren zurück – oder anders gesagt: Wir haben jetzt ein normales Jahr, sind in den vergangene­n Jahren vom Wetter verwöhnt worden“, berichtet Jochen Roelen. Der 42 Jahre alte Landwirt betreibt den Hof in sechster Generation.

„Spargel freut sich über Wärme, dann wächst er sechs Zentimeter am Tag“, sagt Roelen. Im April sei es aber oft kalt gewesen. Das Foliensyst­em sorgt für etwas frühere Ernte – damit sei die CO2-Belastung geringer „als bei Spargel, der aus anderen Ländern hierhin transporti­ert werden muss“. In zwei Hofläden, in Gubberath und mit einem Partner in Korschenbr­oich, verkauft Roelen die Ernte. „Viele Menschen, die zu uns kommen, sind froh, dass sie mal quatschen können“, stellt er mit Blick auf die Pandemie fest. Im Angebot ist neben weißem und grünen – im zweiten Jahr – auch violetter Spargel. „Der ist ein Bruder des grünen Spargels und fast schwarz.“Kurz gebraten in der Pfanne mit Zwiebeln und Tomaten schmecke er „perfekt“.

Bei der Ernte helfen – nach PCR-Coronatest und einigen Tagen Quarantäne – vier Menschen aus Polen. „Das sind für uns Familienmi­tglieder, einer kommt seit 14 Jahren zu uns“, betont Roelen. Die Spargelste­cher werden nicht etwa in einem Container untergebra­cht, „sondern sie leben in einem Wohnhaus auf dem Grundstück, jeder hat ein eigenes Zimmer“.

Bis etwa 24. Juni (Johannista­g) läuft die Erntezeit. „Der Spargel sagt mir fast auf den Tag, wann er nicht mehr kann, er wird dann dünner“, so Roelen.

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FOTO: M. ZANIN Landwirt Jochen Roelen bei der Spargelern­te. Er hofft auf mehr warme Tage, im April sei es oft kalt gewesen.

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