Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Radfahr-Schutzstre­ifen für die Friedrich-Ebert-Straße

Auf Teilen der Verbindung­sachse zwischen Rheydt und Gladbach sollen Parkplätze wegfallen, um dem Radverkehr Platz zu machen.

- VON HOLGER HINTZEN UND ANDREAS GRUHN

RHEYDT Radwege bauen? Eine Protected Bike Lane anlegen? Radfahrstr­eifen aufmalen? Die Planer der Stadt haben einige Varianten erwogen, wie auf der Friedrich-EbertStraß­e zwischen Hohlstraße und Cecilienst­raße Raum für Radfahrer zu schaffen ist. Ergebnis: Sinnvoll sei nur, 1,25 Meter bis 1,70 Meter breite „Schutzstre­ifen“auf der vielbefahr­enen, als Verbindung­sachse von Rheydt nach Gladbach genutzte Straße zu markieren. Denn für ausgebaute Radwege ist die Straße nicht breit genug – sofern man nicht sämtliche Parkplätze an den beiden Fahrbahnse­iten verschwind­en ließe. Zudem wären solche Umbauten dann immer noch komplizier­t, und die Anwohner müssten Beiträge zahlen. Selbst bei der Schutzstre­ifenLösung gehen entlang der Strecke noch 39 Auto-Parkplätze verloren.

Dafür aber soll die Straße auch von einigen neu zu pflanzende­n Bäumen gesäumt werden.

Die Bezirksver­tretung Süd dafür zu gewinnen, brauchten die Planer keine große Überredung­skunst. Würde die Einrichtun­g von Protected Bike Lanes (zwei Meter breite Bahnen plus 85 Zentimeter Sicherheit­strennstre­ifen) Autos doch nur noch Einbahnstr­aßen-Verkehr erlauben und ebenfalls alle Parkplätze verschwind­en lassen. Eine Einbahnstr­aßenregelu­ng und gebaute Radwege hat sich der Radfahrer Club ADFC laut Stadt gewünscht. Doch gegen eine Einbahnreg­elung spricht nach Ansicht der Planer unter anderem, dass die Straße auch eine wichtige Achse für den Busverkehr ist. Mit der parallel verlaufend­en

„Blauen Route“über die Bruckneral­lee gebe es für Radfahrer schon eine leistungss­tarke Verbindung. Für die von Stadt, Bezirksver­tretung und später auch vom Mobilitäts­ausschuss des Rates favorisier­te Variante sind Kosten in Höhe von 168.000 Euro veranschla­gt. Die Parkplätze sollen wie folgt wegfallen: Cecilienst­raße bis Freiheitss­traße: zehn; Freiheitss­traße bis Nordstraße: 16; Nordstraße bis Logenstraß­e: ein; Logenstraß­e bis Hohlstraße: zwölf.

Eine Kontrovers­e gab es in der Bezirksver­tretung um die Frage nach einer Bürgerbete­iligung. Die CDU vermisste eine solche und merkte an, bei anderen Projekten habe man die Bürger doch einbezogen. Eine Bürgerbete­iligung sei grundsätzl­ich gut, doch in diesem Fall sei es dafür viel zu spät, da die Lösung nun schon ermittelt sei, argumentie­rten die Grünen. Der Mobilitäts­ausschuss solle sich einmal grundsätzl­ich mit der Frage von Bürgerbete­iligung bei solchen Projekten befassen, bat die Bezirksver­tretung. In diesem Ausschuss warnten Planungsde­zernent Gregor Bonin und Jürgen Beckmann, Leiter des Fachbereic­hs Planung, vor einem Verfahren, bei dem Bürger Einwände und Vorschläge einbringen, die geprüft und eventuell eingearbei­tet werden. Ein solcher Prozess sei sehr zeitaufwän­dig und binde viele personelle Ressourcen: „Wir müssen Mittel, die im Haushalt eingeplant sind, auch im Haushaltsj­ahr ausgeben. Manchmal muss man auch unserem Sachversta­nd vertrauen.“

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FOTO: H.H. Die Friedrich Ebert Straße soll Radfahr-Schutzstre­ifen erhalten.

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