Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Künstler öffnen Besuchern ihre Ateliers

Einige Werke sind bei der Aktion auch im Rathaus zu sehen – unter anderem im Büro des Oberbürger­meisters.

- VON RUDOLF BARNHOLT

MÖNCHENGLA­DBACH Am kommenden Wochenende würden sich 36 profession­elle Kunstschaf­fende auf einen Besuch von Kunstinter­essierten in ihren Ateliers freuen. Die 23. Auflage der Veranstalt­ung der Künstlergr­uppe parc/ours hat aber noch einige weitere interessan­te Highlights zu bieten. In drei Räumen des historisch­en Rathauses Abtei hängen ein Jahr lang interessan­te Exponate von Friederike Hinz, Susanne Keller und Milen Miltchev, unter anderem im Büro von Oberbürger­meister Felix Heinrichs. Am 18. und 19. September bietet sich die Chance, sich diese Bilder anzuschaue­n. Mehr noch: Es werden insgesamt vier Führungen angeboten.

Im Besprechun­gsraum auf der Chefetage zeigt Milen Miltchev seine Fotografie­n. Der Künstler, Jahrgang 1973, konzentrie­rt sich im Rathaus auf ein Motiv: Da ist das in kleine Flächen unterglied­erte Fenster mit einer Skulptur oder einem Blumentopf auf der Fensterban­k. Alles wirkt alltäglich, aber auch puristisch und ein bisschen traurig. Farben sucht man vergeblich, lediglich

Grün wurde hier und da eingearbei­tet. Das Licht des Ausstellun­gsraums soll auf die Fotos einwirken, so will es der Künstler.

Susanne Keller hat in Mainz Kommunikat­ionsdesign und in Münster Kunst studiert. Beides ist von ihren Werken ablesbar. Die 40-Jährige lässt Gefühl und Verstand gleicherma­ßen in ihre Bildkompos­itionen einfließen. Da sind die Großformat­e, gestische Arbeiten, völlig ungegenstä­ndlich, einige Striche im Stil einer Konstrukti­onsskizze stehen für die rationale Seite. Die Kleinforma­te erinnern an Pläne für Maschinen, die nicht näher benannt werden können.

Friederike Hinz aus Lüttelfors­t, Jahrgang 1960, bleibt seit vielen Jahren dem Thema Hasen beziehungs­weise Kaninchen treu. Sie schafft es, diesem eigentlich trivialem Motiv einen tieferen Sinn, eine Bedeutung einzuhauch­en. Besonders beeindruck­end: Der riesige, plakative Linolschni­tt verlangte vollen Körpereins­atz. Den zeigen auch die Mümmelmänn­er, die erkennbar auf der Flucht sind. Die Künstlerin nimmt damit Bezug auf eine Hasenjagd in Idahoe, wo diese Tiere getrieben und getötet wurden.

Die stellvertr­etende Leiterin des Kulturbüro­s Birte Wehmeier und ihre Mitarbeite­rin Didem Sandikci freuen sich, dass 36 profession­elle Bildende Künstlerin­nen und Künstler ihre Pforten am kommenden Samstag und Sonntag öffnen werden. Es gibt einen Wegweiser in Papierform und digital im Internet unter der Adresse www.stadt.mg/ parcours20­21.

Weitere Highlights: Bereits am Freitag steht um 18 Uhr die Skulpturen­meile 2.0 auf dem Programm. Anmeldunge­n sind telefonisc­h unter der Telefonnum­mer 02161 25 52 412 möglich. Im Projektrau­m EA 71, Eickener Straße 71, werden Videoportr­ät-Installati­onen gezeigt. Am Sonntag wartet der 34. Stipendiat der Stadt Mönchengla­dbach, Shaun Motsi, von 11 bis 18 Uhr auf Besucher im Atelier Steinmetzs­traße 31. Ebenfalls am Sonntag, von 16 bis 17 Uhr und von 19 bis 20 Uhr bilden die Autoren Jutta Profijt, Philip Nußbaum, Jens Winterberg und Marco Jonas Jahn als „Hausierere­y“einen Altstadt-Poesie-Parcours an der Waldhausen­er Straße 2, 16, 42 und 62.

„Postwenden­d“heißt die Ausstellun­g im ehemaligen Hauptposta­mt am Bismarckpl­atz 7. Der Kunstverei­n Mischpoke zeigt dort samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr eine große Bandbreite der Bildenden Kunst.

Führungen Kunst im im Rathaus: Durch die Ausstellun­g führt am Samstag Wilko Austermann und am Sonntag Sigrid Blomen-Radermache­r, und zwar jeweils um 14 und um 16 Uhr. Anmeldung telefonisc­h unter der Rufnummer 02161 2553613 oder per E-Mail an co-mg@ moenchengl­adbach.de mit Name, Adresse, Rufnummer und Angabe des Wunschterm­ins.

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FOTO: DETLEF ILGNER Bei der Aktion stellen einige Künstler ihre Arbeiten im Rathaus und im Büro von OB Felix Heinrichs aus.

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