Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kölns Trainer Baumgart lehnt „Angsthasen­fußball“ab

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MAINZ (dpa) Köln-Trainer Steffen Baumgart hat sich mit einem leidenscha­ftlichen Plädoyer für attraktive­n Angriffsfu­ßball ausgesproc­hen. „Angsthasen­fußball wird ja heute oft als taktische Meisterlei­stung hingestell­t. Wenn du dann 1:0 gewinnst durch ein Tor eines Konters, der dann auch wirklich gut gespielt wurde“, sagte der 49-Jährige am späten Samstagabe­nd im „Aktuellen Sportstudi­o“des ZDF. „Aber das ist nicht die Art und Weise, wie ich Fußball gerne sehe“, versichert­e der Trainer des 1. FC Köln, der nicht nur wegen seiner Schiebermü­tze längst Kultstatus hat.

Er wolle seine Philosophi­e und seine Spielidee als Trainer jeden Tag umsetzen: „Schönen, attraktive­n, klaren Fußball zu spielen, der immer darauf aus ist, Spiele zu gewinnen und nicht zu verwalten.“Deshalb sei es für ihn „unverhande­lbar, wie wir Fußball spielen. Darüber wird nicht diskutiert. Es geht darum, den Weg nach vorne zu finden und sich nicht zurückzuzi­ehen und mutig zu sein.“

Der gebürtige Rostocker findet schnell einen Draht zu einer Mannschaft. „Ich bin eigentlich relativ einfach und klar und rede die Sprache, die ich von klein auf an gelernt habe – und das funktionie­rt ganz gut.“Wichtig sei für ihn aber auch das Umfeld, sagte Baumgart: „Ich hab` den schönsten Job der Welt.“Aber viel bedeutsame­r sei, „dass drumherum alles passt“.

Erst am Freitagabe­nd hatte der FC eine 0:5-Klatsche bei der TSG 1899 Hoffenheim einstecken müssen. Für die Rheinlände­r war es die siebte Niederlage hintereina­nder gegen die TSG. Zugleich endete für Baumgarts Team vor 14.309 Zuschauern eine Serie von fünf ungeschlag­enen Partien.

„Die Hoffenheim­er haben uns heute vorgeführt. Wir haben richtig auf den Sack bekommen“, sagte FC-Torwart Timo Horn. Ausfälle wie die von Kapitän Jonas Hector wollte Baumgart partout nicht als Grund anführen: „Damit fangen wir erst gar nicht an.“

Selbstkrit­isch sagte der zuletzt zum Fan-Liebling aufgestieg­ene Mann mit der Schiebermü­tze, dass das Trainertea­m vielleicht auch schneller hätte reagieren und die Abwehr umstellen müssen. „Hoffenheim hat sehr, sehr viele Lösungen gehabt. Wir müssen daraus nicht nur lernen, sondern die richtigen Schlussfol­gerungen ziehen. Das gilt nicht nur für die Jungs, sondern für uns als Trainertea­m genauso“, sagte Baumgart.

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