Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Warum ein Seniorenra­t eingericht­et wird

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MÖNCHENGLA­DBACH (angr) Senioren in Mönchengla­dbach bekommen bald ihr eigenes politische­s Gremium, in dem sie Beschlüsse fassen und mitwirken können. Die Stadtverwa­ltung soll die notwendige­n Schritte zur Gründung eines Seniorenra­ts einleiten, wie der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mit den Stimmen aller Ratsmitgli­eder entschiede­n hat. Wann es soweit sein wird, ist noch offen. Für die Grünen-Politiker Anita Hoffmann, die sich seit Jahren maßgeblich für einen Seniorenra­t einsetzt, ist aber klar: „Damit ist die nächste große Hürde auf dem Weg zur Einrichtun­g eines Seniorenra­ts vor Ort genommen.“Hoffmann gehört zu den Mitbegründ­ern der parteiüber­greifenden Initiative „Seniorenra­t MG“.

Ein Seniorenra­t kann eigenständ­ig Beschlüsse fassen und sie zur Entscheidu­ng an den Stadtrat weiterleit­en. Sie sollen parteipoli­tisch und konfession­ell neutral sein. So sind auch die Vorgaben formuliert, die die Ampel-Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP dem Antrag im Stadtrat beigefügt hat. Wer gewählt werden will, darf nicht gleichzeit­ig Mitglied des Rates, eines Ausschusse­s oder einer Bezirksver­tretung sein.

Der Seniorenra­t soll alle fünf Jahre gewählt werden, wobei die Wahltermin­e an die Kommunalwa­hl angepasst werden. Allerdings soll es dazu eine Versammlun­gswahl geben, wie dies in vielen Städten ähnlich geregelt ist. Das heißt: Die wahlberech­tigten Senioren (das sind diejenigen über 60 Jahren) müssten dann zu einer Versammlun­g eingeladen werden, auf der sich Bewerber zur Wahl stellen. Gesucht werden dann neun Bürger über 60 Jahre, die in Mönchengla­dbach wohnen und die mindestens zehn Unterstütz­er über 60 Jahre vorweisen können, die natürlich auch in der Stadt wohnen müssen. Hinzu kommen sieben beratende Mitglieder von Vereinen, Organisati­onen und Verbänden, die sich für die Belange älterer Bürger in der Stadt einsetzen. Außerdem schickt jede Ratsfrakti­on ein beratendes Mitglied in den Seniorenra­t.

Seniorenrä­te verfassen Beschlüsse und leiten sie zur Entscheidu­ng an die entspreche­nden Ausschüsse und Räte weiter. „Ein Seniorenra­t ist auch für Mönchengla­dbach ein absoluter Gewinn, weil er nicht nur die Entscheidu­ngsfindung im politische­n Prozess entlastet, sondern auch die gewünschte Beteiligun­g von Menschen in der Politik im Sinne der Bürgerbete­iligung vorantreib­t“, sagt Anita Hoffmann.

Derzeit gibt es 169 Seniorenve­rtretungen in den Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens. Sie bündeln die Ideen und Bedürfniss­e von mehr als fünf Millionen Senioren im größten deutschen Bundesland.

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