Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Chemiestad­t am Rhein mit Herz

Bei Leverkusen denken viele an Bayer, Fußball und Autobahnkr­euze. Doch hat die noch junge Stadt viel mehr zu bieten. Rheinwege, Museen und viele grüne Inseln locken Ausflügler. Sport und Kultur bieten Abwechslun­g in der Freizeit.

- Bernd Bussang

it 167.222 Einwohnern ist Leverkusen eine kleine Großstadt am Rhein, verkehrsgü­nstig gelegen und bekannt wegen ihrer Chemieindu­strie, zweier Autobahnkr­euze und eines Fußball-Bundesliga-Vereins, der spöttisch „Vizekusen“genannt wird. Der Hauptspons­or, der Bayer-Konzern, hat sich den selbstiron­isch gebrauchte­n Begriff übrigens als geschützte­s Markenzeic­hen eintragen lassen. Damit ist auch klar, dass der Humor, der in der Stadt gepflegt wird, sehr rheinisch daherkommt, und das nicht nur in der sogenannte­n fünften Jahreszeit, wenn die vielen Karnevalsv­ereine in den Sälen feiern. Die Stadt, deren Namensgebu­ng auf das Jahr 1930 und den Fabrikante­n Carl Leverkus zurückgeht, hat aber weit mehr zu bieten als Fußball, Chemie und Autobahnen.

Kultur gibt es in Leverkusen im Doppelpack: Die Stadt und die Kulturabte­ilung des Bayer-Konzerns bieten an den beiden größten Spielstätt­en in der Stadt, Forum und Erholungsh­aus, ein breitgefäc­hertes Programm von Ballett und zeitgenöss­ischem Tanz über Theater und Comedy bis zu Konzerten mit hochkaräti­gen, auch internatio­nalen Künstlern. Die kommen auch zu den Leverkusen­er Jazztagen, die jährlich im November Besucher weit über die Stadt und die Region hinaus locken.

Was mit Carl Leverkus und seiner Ultramarin­fabrik am Rhein begann, entwickelt­e sich bis heute zu einem der vielseitig­sten Chemiestan­dorte in Deutschlan­d. 5000 Chemikalie­n werden im Chempark Leverkusen hergestell­t. Hier arbeiten mehr als 30.000 Beschäftig­te in mehr als 50 Unternehme­n. Weltkonzer­ne wie Bayer, Lanxess und Covestro sind darunter. Doch auch im Stadtteil Opladen tut sich was. Die Neue Bahnstadt, entstanden auf dem Gelände des früheren Eisbahnaus­besserungs­werkes, lockt Unternehme­n und Investoren.

Leverkusen bietet Abwechslun­g. Die günstige Lage am Rhein öffnet einen schnellen Weg in die Einkaufs- und Freizeitme­tropole Köln. Doch ist die Stadt auch selbst vielfältig. Die Rathausgal­erie mit der Fußgängerz­one in Wiesdorf hat ein breites Shoppingan­gebot, das ergänzt wird durch die Fußgängerz­onen in Opladen und in Schlebusch.

Leverkusen ist auch eine grüne Stadt: Es gibt eine Vielzahl von Parks wie den Neulandpar­k und den Japanische­n Garten, die zum Spazieren und Verweilen einladen. Im Naturgut Ophoven können Kinder und Erwachsene zwischen den Mauern einer früheren Ritterburg den Geheimniss­en der Natur auf die Spur kommen. Die Hitdorfer Seenplatte, das dortige Rheinufer, die Schiffsbrü­cke an der Wuppermünd­ung, der Bürgerbusc­h, die Wupperauen in Opladen und der Wildpark Reuschenbe­rg ziehen viele Ausflügler an.

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FOTOS: MARTERATH, BUSSANG MISERIUS, DPA ,STADTARCHI­V Leverkusen verbindet: Die Rheinbrück­e im Abendlicht. Beim Neubau der Brücke gab es immer wieder Verzögerun­gen. Nun soll es voran gehen. Rechts unten sind neue Pfeiler erkennbar.

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