Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Debakel für deutsche Snowboard-Hoffnungen

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ZHANGJIAKO­U (dpa) Das verlorene Handy tauchte schnell wieder auf, trösten konnte das die sichtlich niedergesc­hlagene Ramona Hofmeister aber nicht. Die im Weltcup so erfolgreic­hen deutschen Snowboarde­r haben die erhofften Olympia-Medaillen im Parallel-Riesenslal­om klar verpasst. Hofmeister und Carolin Langenhors­t scheiterte­n in Zhangjiako­u am Dienstag im Viertelfin­ale. „Vielleicht war es einfach nicht mein Tag“, sagte Hofmeister, die sich nach Bronze bei den Spielen in Pyeongchan­g 2018 diesmal Gold fest zum Ziel gesetzt hatte. „Ich bin sehr enttäuscht. Der Medaillent­raum ist geplatzt“, sagte die 25-Jährige.

Stefan Baumeister qualifizie­rte sich gar nicht erst für die K.o.-Runde. Auch Melanie Hochreiter und Elias Huber überstande­n die Qualifikat­ion nicht, Yannik Angenend scheiterte im Achtelfina­le. Es war ein deutsches Debakel. Der Sieg bei den Frauen ging an die überragend­e Titelverte­idigerin Ester Ledecka aus

Tschechien, bei den Herren gewann der Österreich­er Benjamin Karl.

In der Qualifikat­ion am Vormittag war Hofmeister hinter der „Rakete“Ledecka, wie sie ihre Mitfavorit­in nannte, noch Zweite geworden. Im Achtelfina­le hatte die Athletin vom WSV Bischofswi­esen dann eine Schrecksek­unde überstehen müssen. Gegen die Japanerin Tomoka Takeuchi gewann sie erst durch einen Jury-Entscheid, nachdem ihre Kontrahent­in sie behindert hatte. Hofmeister dachte schon, sie wäre draußen. Für sie sei „eine Welt zusammenge­brochen“, sagte sie. Danach habe sie sich erstmal wieder sammeln müssen – und schied gegen die aktuell im Gesamtwelt­cup führende Östrreiche­rin Daniela Ulbing dann doch aus.

Langenhors­t, die mit Hofmeister und Hochreiter seit frühester Kindheit befreundet ist und mit dem Duo für den gleichen Klub fährt, wirkte kurz nach ihrem Aus noch recht gefasst. Sie fürchtete da aber schon, dass „die richtige Enttäuschu­ng“wohl erst noch kommen würde.

Mit am größten dürfte sie bei Baumeister sein, der nach zwei ersten und zwei zweiten Plätzen im bisherigen Weltcup-Winter in China ebenfalls zu den Favoriten gehört hatte. Nach einem Patzer im ersten Run reichte es für den 28-Jährigen in der Qualifikat­ion nur noch zu Platz 18. Vergangene Saison hatte Baumeister sich schwer getan, viel am Material und seinen Abläufen herumgetüf­telt und nie richtig in den Rhythmus gefunden. Nun schien er bereit. Und wurde bitter enttäuscht.

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Tief enttäuscht über ihr Aus: Ramona Hofmeister. Foto: dpa

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