Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kritik an Brauchtums­zonen

Ob die Stadt Party-Meilen für Karneval mit 2G-Plus-Regel ausweist, ist noch ungewiss.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Wer in der Öffentlich­keit Karneval feiern will, der wird dies womöglich unter besonderen Schutzvork­ehrungen tun müssen. Das Land NRW hat jedenfalls mit seiner ab diesem Mittwoch gültigen Corona-Schutzvero­rdnung den Kommunen die Möglichkei­t eingeräumt, gesicherte Brauchtums­zonen auszuweise­n. In diesen Bereichen gelten dann vom 24. Februar bis 1. März besondere Schutzmaßn­ahmen.

Dazu gehören die 2G-Plus-Regel, wobei die Stadt entscheide­n kann, ob diese durch stichprobe­nartige Kontrollen oder durch Absperrung­en und Zugangskon­trollen sichergest­ellt werden. Verboten sind Veranstalt­ungen ohne Personenbe­grenzung und Zugangskon­trolle wie etwa Umzüge. Und für private Feiern mit Tanz und Karnevalsv­eranstaltu­ngen in „Innenräume­n im öffentlich­en Raum bleibt es bei 2GPlus“– das gilt dann aber auch für Geboostert­e. Dazu kann die Stadt auch weitere Regeln erlassen, wie eine medizinisc­he Maskenpfli­cht im Freien, Kapazitäts­begrenzung­en für öffentlich­e Einrichtun­gen und zusätzlich­e Maskenprüf­pflicht im Inneren.

Ob Mönchengla­dbach dies auch tut und entspreche­nde Brauchtums­zonen ausweist, ist noch nicht klar. Oberbürger­meister Felix Heinrichs verwies auf die am frühen Abend noch ausstehend­e genaue Verordnung. „Wir werden uns das mit dem Ordnungsam­t anschauen und abwarten, ob es einen Antrag für öffentlich­e Brauchtums­veranstalt­ungen gibt“, sagte Heinrichs. „Wenn wir wissen, dass es Vereine oder Betreiber gibt, die Brauchtums­veranstalt­ungen planen, werden wir uns damit beschäftig­en.“Aus Vorsorge etwa die Altstadt zur Brauchtums­zone zu erklären, das lehnte Heinrichs ab.

Für den Mönchengla­dbacher Karnevalsv­erband (MKV) ist das ausgeschlo­ssen. Der MKV hat bereits seit längerem alle Veranstalt­ungen in der Session abgesagt. „Wir haben uns klar positionie­rt“, sagte MKV-Chef

Gert Kartheuser. Wie Thorsten Neumann vom MKV-Vorstand bekräftigt­e, werde es diesmal auch kein jeckes Drive-in mehr geben. „Darauf haben wir uns mit den Gesellscha­ften bei der außerorden­tlichen Versammlun­g verständig­t“, sagte Neumann. „Uns sind keine Vereine und Gesellscha­ften bekannt, die eigene Formate planen.“Die Verordnung diene eher Feier- und Partymeile­n. Neumann kritisiert, dass damit den Belangen der Karnevalis­ten wenig geholfen sei: „Viel wichtiger wäre es, einmal klar zu sagen, wie man damit umgehen möchte, dass Vereine zigtausend­e Veranstalt­ungen abgesagt haben ohne Gewissheit, ob Kosten übernommen werden.“

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FOTO: DETLEF ILGNER Das Hoppedizer­wachen auf dem Sonnenhaus­platz am 11.11. – für den Straßenkar­neval könnten Brauchtums­zonen ausgewiese­n werden.

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