Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Kritik an Brauchtumszonen
Ob die Stadt Party-Meilen für Karneval mit 2G-Plus-Regel ausweist, ist noch ungewiss.
MÖNCHENGLADBACH Wer in der Öffentlichkeit Karneval feiern will, der wird dies womöglich unter besonderen Schutzvorkehrungen tun müssen. Das Land NRW hat jedenfalls mit seiner ab diesem Mittwoch gültigen Corona-Schutzverordnung den Kommunen die Möglichkeit eingeräumt, gesicherte Brauchtumszonen auszuweisen. In diesen Bereichen gelten dann vom 24. Februar bis 1. März besondere Schutzmaßnahmen.
Dazu gehören die 2G-Plus-Regel, wobei die Stadt entscheiden kann, ob diese durch stichprobenartige Kontrollen oder durch Absperrungen und Zugangskontrollen sichergestellt werden. Verboten sind Veranstaltungen ohne Personenbegrenzung und Zugangskontrolle wie etwa Umzüge. Und für private Feiern mit Tanz und Karnevalsveranstaltungen in „Innenräumen im öffentlichen Raum bleibt es bei 2GPlus“– das gilt dann aber auch für Geboosterte. Dazu kann die Stadt auch weitere Regeln erlassen, wie eine medizinische Maskenpflicht im Freien, Kapazitätsbegrenzungen für öffentliche Einrichtungen und zusätzliche Maskenprüfpflicht im Inneren.
Ob Mönchengladbach dies auch tut und entsprechende Brauchtumszonen ausweist, ist noch nicht klar. Oberbürgermeister Felix Heinrichs verwies auf die am frühen Abend noch ausstehende genaue Verordnung. „Wir werden uns das mit dem Ordnungsamt anschauen und abwarten, ob es einen Antrag für öffentliche Brauchtumsveranstaltungen gibt“, sagte Heinrichs. „Wenn wir wissen, dass es Vereine oder Betreiber gibt, die Brauchtumsveranstaltungen planen, werden wir uns damit beschäftigen.“Aus Vorsorge etwa die Altstadt zur Brauchtumszone zu erklären, das lehnte Heinrichs ab.
Für den Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) ist das ausgeschlossen. Der MKV hat bereits seit längerem alle Veranstaltungen in der Session abgesagt. „Wir haben uns klar positioniert“, sagte MKV-Chef
Gert Kartheuser. Wie Thorsten Neumann vom MKV-Vorstand bekräftigte, werde es diesmal auch kein jeckes Drive-in mehr geben. „Darauf haben wir uns mit den Gesellschaften bei der außerordentlichen Versammlung verständigt“, sagte Neumann. „Uns sind keine Vereine und Gesellschaften bekannt, die eigene Formate planen.“Die Verordnung diene eher Feier- und Partymeilen. Neumann kritisiert, dass damit den Belangen der Karnevalisten wenig geholfen sei: „Viel wichtiger wäre es, einmal klar zu sagen, wie man damit umgehen möchte, dass Vereine zigtausende Veranstaltungen abgesagt haben ohne Gewissheit, ob Kosten übernommen werden.“