Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

„Wir sind megastolz auf die Mönchengla­dbacher“

- DETLEF ILGNER

(RP) Wegen der Pandemie ist es mit Veranstalt­ungen noch immer schwierig. Doch ausfallen müssen sie deshalb nicht. Das haben die Volksbank Mönchengla­dbach und die KG Immer Lustig Holt 1935 jetzt zum zweiten Mal bewiesen: Wie 2021 richteten sie die Auszeichnu­ng „Mensch der guten Tat“digital aus. In einem großen Raum der Volksbank kam ein bisschen Karnevalss­timmung auf. Dabei waren dort nur wenige Menschen: die Jurymitgli­eder Monika Bartsch, OB a.D. und Vorsitzend­e der Mönchengla­dbacher Tafel, VolksbankV­orstandsmi­tglied Franz Dierk Meurers, Günter Claßen von der KG Immer Lustig Holt und Schützench­ef Horst Thoren, der auch die Moderation übernahm: „Es ist alles anders. Aber, wir sind versammelt.“Wer nicht vor Ort war, schaltete sich digital zu.

Die Jury entschied einstimmig, dass der Preis von jeweils 1111 Euro an den Gladbacher Verein „Suppentant­en“und die Obdachlose­nhilfe „Wir für MG“geht. Die traditions­reiche Würdigung ehrenamtli­cher Arbeit wird bereits seit 1998 in jedem Jahr von der KG Immer Lustig Holt und der Genossensc­haftsbank vergeben.

Zugeschalt­et waren Vertreteri­nnen der Preisträge­r, Iris van Montfort-Eickhoff und Mona Kramer von den „Suppentant­en“und Tina Richter sowie Tanja Froböse von der Obdachlose­nhilfe, Oberbürger­meister Felix Heinrichs, Gert

Kartheuser, der Vorsitzend­e des Mönchengla­dbacher Karnevalsv­erbands, das Kinderprin­zenpaar Marlon Leon und Lea Jamila Gillessen und das designiert­e „große“Prinzenpaa­r Stefan und Bianca Zimmermann­s. Bartsch machte deutlich, warum das ehrenamtli­che Arbeiten im sozialen Bereich so wichtig ist: „In unserer Stadt sind mehr als 40.000 Menschen auf die eine oder andere Sozialleis­tung angewiesen.“Zum Glück gebe es rund 3000 Ehrenamtli­che, die das Schicksal der bedürftige­n Menschen durch ihr Engagement leichter machten. „Und diese Arbeit ist wichtig“, sagte OB Heinrichs.

„Das kann der Staat nämlich alleine nicht leisten.“

Kurze Einspielfi­lme gaben einen Einblick in die aktuelle Arbeit der beiden ausgezeich­neten Organisati­onen. In regelmäßig­en Abständen verteilen sie in der Stadt Lebensmitt­el, Kleidung, Hygieneart­ikel oder heiße Suppe an wohnungslo­se Menschen. „Dass es so etwas wie Hunger und Obdachlosi­gkeit auch am Niederrhei­n gibt, erschütter­t mich“, sagte Meurers. Claßen betonte, dass die Arbeit der Obdachlose­nhilfe und der „Suppentant­en“exakt die Zielgruppe erreiche, die „Mensch der guten Tat“von Anfang an im Blick gehabt habe. „Und die, die uneigennüt­zig im Verborgene­n wirken, sollen wenigstens für einen Augenblick im Licht stehen.“

Die Vertreteri­nnen der beiden Organisati­onen nutzten die Gelegenhei­t, um die Mönchengla­dbacher zu loben: „Die Spendenber­eitschaft ist groß. Wir sind megastolz auf die Gladbacher.“Die Hilfe tue in Zeiten der Pandemie besonders gut: „Die Bedürftigk­eit ist größer geworden.“Auf die Frage des Moderators, was sie denn im Augenblick besonders umtreibe, mussten die vier Frauen nicht überlegen: „Ehrenamtli­che Helfer und Hilfe in jeglicher Form sind immer gerne gesehen.“

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FOTO: ILGNER Essensausg­abe der „Suppentant­en“an Obdachlose. Die Ehrenamtli­chen gehören ebenso wie die Obdachlose­nhilfe „Wir in MG“zu den Ausgezeich­neten
 ?? ?? Günter Claßen, Franz-Dierk Meurers, Horst Thoren und Monika Bartsch (v. l.) kürten die „Menschen der guten Tat“.
Günter Claßen, Franz-Dierk Meurers, Horst Thoren und Monika Bartsch (v. l.) kürten die „Menschen der guten Tat“.

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