Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Ukraine sieht erste Zeichen für Entspannun­g der Krise

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KIEW (dpa) Angesichts verstärkte­r diplomatis­cher Bemühungen um eine Entspannun­g des Ukraine-Konflikts sieht der ukrainisch­e Außenminis­ter Dmytro Kuleba erste Erfolge. „Die Diplomatie funktionie­rt und bremst die aggressive­n Absichten Russlands“, sagte der 40-Jährige am Mittwoch im ukrainisch­en Fernsehen. Kiew sei mit den Besuchen westlicher Staats- und Regierungs­chefs in den vergangene­n Tagen zum Zentrum der internatio­nalen Politik geworden, und Russland wisse nun um die Konsequenz­en im Fall eines Angriffs auf die Ukraine.

Das vorbereite­te Sanktionsp­aket werde auch bei einer Entspannun­g der Lage bestehen bleiben und wie ein Damoklessc­hwert weiter über Russland hängen, meinte Kuleba. Die an die Ukraine gelieferte­n Waffen würden zusätzlich wirken. Seit Wochen wird von Nato und USA mit Blick auf russische Truppen unweit der ukrainisch­en Grenzen vor einem möglichen Einmarsch in die Ukraine gewarnt. Der Kreml weist derartige Absichten zurück. Kiew hält ein solches Szenario für unwahrsche­inlich, wenngleich sich das Land seit fast acht Jahren im Krieg mit Nachbar Russland sieht.

Russland hat unterdesse­n angekündig­t, der Münchner Sicherheit­skonferenz diesmal fernzublei­ben. Das weltweit wichtigste sicherheit­spolitisch­e Expertentr­effen habe seine Objektivit­ät verloren, so die Begründung.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) wird kommende Woche Kiew und Moskau besuchen. Die sicherheit­spolitisch­e Situation sei sehr schwierig, sagte Scholz am Mittwoch in Berlin bei einem Treffen mit der dänischen Ministerpr­äsidentin Mette Frederikse­n. Nötig sei es, gemeinsam zu handeln und den Weg zu verfolgen, auf den sich die Verbündete­n in Nato und EU verständig­t hätten.

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