Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
RWE investiert in NRW vier Milliarden in Ökostrom
DÜSSELDORF Nordrhein-Westfalen will den Ökostrom-Ausbau vorantreiben und sucht dafür Investoren. Den Aufschlag macht RWE: Das Unternehmen wird bis 2030 rund vier Milliarden Euro in NRW investieren und ein Gigawatt an erneuerbaren Energien zubauen, davon 500 Megawatt im Rheinischen Revier. Die Braunkohle-Kraftwerke hier werden bis spätestens 2038 abgeschaltet. „Wir werden uns in den Prozess des Strukturwandels aktiv einbringen“, versprach RWE-Chef Markus Krebber. Dazu gehöre auch, die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie zu unterstützen. RWE Power hat 10.000 Stellen, die auf Dauer zum großen Teil verschwinden werden.
„Viele Unternehmen haben sich damals gerade wegen der Kohle, die günstige Energie versprach, hier angesiedelt. Diesen Standortvorteil sollte man erhalten“, sagte Krebber.
Insgesamt plane man mit 600 Megawatt Windkraft-Kapazität, also 100 neue Windräder, so Krebber.
„Nordrhein-Westfalen ist ein starkes Industrieland und das wollen wir bleiben. Deshalb arbeiten wir hart an einem beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien und Gas- und Wasserstoffkraftwerken“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). Nach RWE will er auch Stadtwerke für einen „Gigawatt-Pakt“für das Rheinische Revier gewinnen. Damit will das Land zwei Ziele erreichen: der vom Kohleausstieg getroffenen Region eine Perspektive geben und beim ÖkostromAusbau vorankommen.
Die Opposition ist mäßig begeistert. Besser als die Selbstverpflichtung wäre es gewesen, wenn der Staat RWE verpflichtet hätte, einen Teil der Entschädigungen für den Kohleausstieg in die Region zu investieren, sagte Wibke Brems (Grüne). Zugleich kritisierte sie, dass das Land selbst zu wenig tue.