Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Gladbachs Grünen-Chefin Anita Parker tritt zurück
MÖNCHENGLADBACH Die Mönchengladbacher Grünen brauchen eine neue Parteispitze. Vorstandssprecherin Anita Parker ist nach neun Jahren am vergangenen Donnerstag bei der Vorstandssitzung von ihrem Amt zurückgetreten. Parker verwies in einer Mitteilung des Grünen-Kreisverbandes auf die Belastung. „Diese Entscheidung war alles andere als einfach, aber volle Berufstätigkeit und verantwortungsvolles Ehrenamt sind kurz vor dem Eintritt in das Rentenalter für mich einfach nicht länger vereinbar. Leider musste ich vor einigen Jahren schon erfahren, welche körperlichen Reaktionen auf Überbelastung folgen können und darum habe ich mich entschieden, den Staffelstab jetzt weiterzureichen.“
Für viele Parteifreunde auch aus dem inneren Zirkel kam der Schritt und vor allem der Zeitpunkt etwas überraschend. Denn gerade erst Anfang November, also vor drei Monaten, hatte der Kreisverband einen neuen Vorstand gewählt. Dabei wurde Martin Wirtz zum Nachfolger von Thomas Diehl als Vorstandssprecher gewählt, der nicht mehr kandidiert hatte. Parkers Amt stand dabei allerdings nicht zur Disposition.
Nun müssen die grünen Mitglieder erneut bei einer Versammlung über die Parteispitze in Mönchengladbach befinden. Wann dies sein wird, das ist noch offen. Vor allem die hohen Infektionszahlen durch die CoronaPandemie machen das kompliziert. Erlaubt ist dies Parteien zwar. „Der Vorstand überlegt jetzt aber, wie wir das am besten lösen können“, hieß es aus der Geschäftsstelle. Eine reine Online-Abstimmung reicht nicht aus, die Wahl müsste dann etwa per Brief noch einmal bestätigt werden.
Vorher müssten sich aber auch Kandidaten finden, die bereit sind, das Amt zu übernehmen. Den Mönchengladbacher Grünen geht dabei im Moment das Spitzenpersonal aus. Jüngst etwa hatte erst Lena Zingsheim den Fraktionsvorsitz im Stadtrat niedergelegt, um sich auf den Landtagswahlkampf zu konzentrieren. Den führt auch Wirtz als Direktkandidat. Allerdings gilt die Trennung von Amt und Mandat in der gesamten Partei nicht mehr so streng.