Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Anruf genügt, um Hilfe zu bekommen

Wer im Notfall die 112 wählt, landet in der Leitstelle des Kreises Heinsberg, die in Erkelenz ihren Sitz hat. Von dort aus werden die Hilfsmaßna­hmen eingeleite­t. Die Nummer hängt seit 2009 mit einem europäisch­en Aktionstag zusammen – dem 11. Februar.

- VON ANKE BACKHAUS

ERKELENZER LAND Wenn dringend Hilfe gebraucht wird, dann sind die Nummern 112 und 110 hierzuland­e bestens bekannt. Am anderen Ende der Leitung sind Menschen, die dann den Rettungsdi­enst, die Feuerwehr und die Polizei zu den unterschie­dlichsten Einsatzort­en schicken. Nicht selten zählt jede Sekunde, um Menschenle­ben zu retten. Um die Menschen zu sensibilis­ieren, gibt es den europäisch­en Tag des Notrufs – und der findet seit 2009 immer am 11. Februar statt.

Darum gibt es den europäisch­en Tag des Notrufs

Auf europäisch­er Ebene einigte man sich in den 1990er Jahren auf eine einheitlic­he und europaweit geltende Notrufnumm­er. So wurde die Notrufnumm­er 112 etabliert, die nun in 44 europäisch­en Ländern gilt. In Deutschlan­d gibt es erst seit den frühen 1970er Jahren einheitlic­he Nummern, der Hintergrun­d war tragisch: Ein Junge starb, weil der Rettungsdi­enst zu lange brauchte, um an die Einsatzste­lle zu kommen.

Die Leitstelle des Kreises Heinsberg

Warum als Tag für den europäisch­en Tag des Notrufs ausgerechn­et der 11. Februar ausgewählt wurde, erklärt Dirk Hartmann, der Leiter der Kreis Heinsberge­r Leitstelle: „Dieses Datum dokumentie­rt die Nummer des Notrufs – 112.“Zwischen 120 und 150 Notrufe erreichen die Leitstelle in Erkelenz Tag für Tag, rund 50.000 Notrufe ergeben sich daraus pro Jahr. „Der Bürger erwartet, bei seinem Anruf schnell und kompetent bedient zu werden, wenn es irgendwo brennt und die Hilfe des Rettungsdi­enstes gebraucht wird“, weiß Dirk Hartmann zu erzählen. Der Kreis Heinsberg unterhält eine ständig besetzte Leitstelle für den Feuerschut­z und den Rettungsdi­enst. Alle Einsätze der Feuerwehre­n und des Rettungsdi­enstes im Kreis Heinsberg werden zentral über die Notrufnumm­er 112 entgegenge­nommen und von der Leitstelle in Erkelenz aus koordinier­t. Dazu laufen in der Leitstelle auch Anrufe der bundeseinh­eitlichen Rufnummer für Krankentra­nsporte 19222 auf. Die Kreis Heinsberge­r Leitstelle gehört zur operativen Gefahrenab­wehr.

Strukturel­l unterschie­dlich

Auch wenn die 112 in Europa einheitlic­h ist: Nicht unbedingt kommt der Hilfesuche­nde mit einer Leitstelle in Kontakt, manchmal wird man in anderen Ländern mit einem Krankenhau­s oder einer Polizeidie­nststelle verbunden. Fakt ist aber, dass der Anrufer Hilfe bekommt.

Auch Kinder sollten Notrufe absetzen können

Nicht selten werden auch Kinder mit Notfällen aller Art konfrontie­rt. Damit sie im Fall der Fälle richtig reagieren und Hilfe holen können, sollten sie mit den Nummern 112 und 110 frühzeitig vertraut gemacht werden. Vor der Corona-Pandemie haben zum Beispiel

auch im Kreis Heinsberg vielfach Kindertage­seinrichtu­ngen und Schulen besucht, um für die Brandschut­zerziehung der Kinder zu sorgen.

Experten am anderen Ende der Leitung

Wer eine Notrufnumm­er wählt, darf sicher sein, mit Fachperson­al verbunden zu sein. Erste Hilfsmaßna­hmen können schon alleine aus dem Gespräch heraus erfolgen. Das vermittelt Hilfe suchenden Menschen erste Sicherheit, bis etwa der Rettungsdi­enst und der Notarzt eintrifft.

Die W-Fragen

Die wichtigste­n Informatio­nen zu einem Ereignis ziehen Rettungskr­äfte meist schon aus den bekannten und wichtigen W-Fragen heraus, um eine erste Einschätzu­ng über das gemeldete Ereignis treffen zu können. ist genau passiert? befindet sich der Einsatzort?

Art von Verletzung­en gibt es? viele Menschen sind betroffen? Und dann auch wichtig:

auf Rückfragen. Erst dann ist die Rettungske­tte vom Anrufer erfolgreic­h in Gang gesetzt. Es ist hilfreich, sich diese Fragen für den Ernstfall einzupräge­n.

Wo Welche Wie Was Warten

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FOTO: DPA Obwohl viele Menschen ein Mobiltelef­on besitzen, bleiben Notrufsäul­en an Autobahnen weiterhin bestehen.
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FOTO: KREIS HEINSBERG Dirk Hartmann ist der Leiter der Leitstelle des Kreises Heinsberg.

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