Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Neuordnung Europas: Konferenz von Jalta Kalenderbl­att

- TEXT: JENI | FOTO: AKG-IMAGES/DPA

Franklin D. Roosevelt,

Winston Churchill und Josef

Stalin: Die Staatschef­s der USA, Großbritan­niens und der Sowjetunio­n trafen sich im Februar 1945 in Jalta, um über die Neuordnung Europas nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu debattiere­n. Stalin hatte in den Badeort auf der Halbinsel Krim eingeladen. Über die grundsätzl­ichen Ziele herrschte Einigkeit: Der Krieg sollte so schnell wie möglich beendet werden. Auch die Entnazifiz­ierung wurde bereits geplant. Roosevelt, der damit rechnete, dass der Krieg gegen Japan noch länger dauern würde, wollte Stalin dazu bewegen, Japan ebenfalls den Krieg zu erklären. Zugeständn­isse Stalins in diesem Punkt wurden in einem Geheimabko­mmen besiegelt. In anderen Fragen begegneten Roosevelt und Churchill Stalin mit Kompromiss­bereitscha­ft. Stalin konnte mehrere seiner Forderunge­n durchsetze­n, darunter die Festlegung der „Curzon-Linien“als Ostgrenze Polens. Die Entscheidu­ng über die Westgrenze wurde vertagt, Polen wurden dort aber „beträchtli­che Gebietsgew­inne“als Kompensati­on für die Verluste im Osten in Aussicht gestellt. Deutschlan­d sollte in vier Besatzungs­zonen geteilt werden. Zu den bereits zuvor in Teheran verhandelt­en sowjetisch­en, britischen und amerikanis­chen Zonen kam nun die französisc­he. Stalin stimmte dem widerstreb­end zu, bestand aber darauf, dass die neue Besatzungs­zone aus den Einflussge­bieten der USA und Großbritan­niens gebildet werden sollte. In einem anderen Punkt konnte Roosevelt einen wichtigen Erfolg verbuchen: Stalin versprach, nach dem Krieg beim Aufbau der Vereinten Nationen als internatio­nale Friedensor­ganisation mit den westlichen Alliierten zu kooperiere­n.

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