Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Spuren im Schnee
ls Waldfee darf ich Familien an dieser Stelle nun schon seit fast zwei Jahren begleiten. Die TheAmenauswahl
ist dabei sehr bunt ausgefallen. Da kann es nicht schaden, wenn ich euch heute einmal in die weiße, also nicht so bunte Welt der Tierspuren im Schnee führe. Bei einem meiner Kurse erzählte mir ein Mädchen von seinem Wunsch ganz, ganz viele verschiedene Tierspuren kennenzulernen, und zwar am liebsten die Spuren von Tieren, die in ihrem Garten und dem nahe gelegenen Park zu finden sind. „Ich will einfach nur wissen, welche Tiere so um mich rum leben“.
Ich fand das eine ziemlich gute Idee. Nachhaltig und regional wird allerorts gepredigt. Warum dann nicht auch bei den Tierspuren erst einmal in der unmittelbaren Umgebung forschen. Und tatsächlich kann man feststellen, dass Kinder die eher uninteressiert sind, wenn es um die Natur geht, beim Spurenlesen auf einmal hellwach werden. Denn das Lesen von Spuren bietet die Möglichkeit, Aufschluss über das geheimnisvolle Leben der Tiere zu erhalten. Die ersten Spurenlese-Erfahrungen im Schnee sind etwas ganz Besonderes. Ja, es schneit nicht so oft am Niederrhein. Aber wenn es dann vielleicht nun in diesem Jahr doch noch so sein sollte, dann schnappt euch die Kinder und zieht los. Damit ihr bestens vorbereitet seid, macht es Sinn, sich ein Arbeitsblatt auszudrucken, auf dem zehn bis zu Tierspuren aufgezeichnet sind. Das Blatt findet man ganz einfach im Internet. Gut ist es, wenn unter den Tierspuren nicht nur die Spuren von Waldtieren aufgezeichnet sind, sondern auch die Spuren von Katzen und Hunden. Interessant ist hierbei, dass zur Gruppe der Hunde neben dem Haushund auch Wolf, Rotfuchs und Marderhund gehören. Zur Gruppe der Katzen gehören die Hauskatze, die Wildkatze und der Luchs. Richtig spannend wird es aber bei den Nagetieren, denn die Spuren von Biber, Hase, Eichhörnchen, Ratte oder Maus sehen wirklich vollkommen unterschiedlich aus. Vergesst nicht, auch noch die Spuren von ein paar Huftieren (Reh, Wildschwein, Rothirsch), von Waschbären und dem Igel auszudrucken. Dann seid ihr bestens vorbereitet für die große Family-Schneespuren-Lese-Aktion, denn bei Schnee ist es ganz besonders einfach die Spuren der Tiere zu erkennen. Hier noch ein paar Tipps für eine erfolgreiche Fährtenauswertung. Wichtig ist, dass ihr euch einen Maßstab ausdruckt. Die Fußspuren der Gattung Hunde und Katzen sind nur an der Größe zu unterscheiden. Ein Lineal sollte in keinem Forscherköfferchen fehlen. Wenn ihr eine lange Fährte im Schnee entdeckt, achtet einmal darauf, wie die Gangart des Tieres war. Ich bin mir fast sicher, dass ihr erkennen könnt, ob das Tier über die Wiese geschlichen ist oder ob es gejagt wurde. Glaubt mir, es stimmt: Tierspuren, die sich Schnee befinden, erzählen ganze Geschichten. Wenn ihr besonders kreativ sein wollt, könnt ihr euch als Familie auch eine Geschichte überlegen. Welches Tier ist es, wie heißt es? Gebt ihm einen Fantasienamen. Wurde es gejagt? Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und wenn ihr vom tollen Tierspuren-Lese-Tag noch ein Andenken mitnehmen wollt, dann könnt ihr die Tierspuren auch mit einem Gipsabdruck konservieren. Ich hoffe so sehr, dass es ganz oft schneit. Dann treffen wir uns hoffentlich beim Spurenlesen im Wald. Eure, ganz aufgeregte,
Waldfee!