Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Volksbank legt gefährdete Automaten still

Bank zog für mehrere Standorte die Reißleine. Zur Versorgung gibt es eine Kooperatio­n mit der Sparkasse.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

JÜCHEN Die Serie von Geldautoma­ten-Sprengunge­n in der Region reißt nicht ab: In der Nacht zu Mittwoch hat es erneut einen Sprengstof­f-Anschlag gegeben. Diesmal hat es die Filiale der Volksbank Erft in Titz bei Jackerath erwischt, direkt an der Autobahn 44 gelegen. Damit hat es das Kreditinst­itut zum dritten Mal innerhalb von nur drei Wochen getroffen – zu oft. Wegen der Gefahrenla­ge hat die Volksbank nun offenbar die Reißleine gezogen und nach Informatio­nen unserer Zeitung acht Geldautoma­ten an unterschie­dlichen Standorten stillgeleg­t, unter anderem den in Elfgen.

„Die Automaten wurden geleert“, sagt Volksbank-Sprecherin Tanja Schynke. „Kunden werden an den betroffene­n Standorten über Aushänge informiert.“

So ist auch der einsam gelegene Geldautoma­t der Volksbank an der Ecke eines Wohn- und Geschäftsh­auses am Elfgener Platz nun mit einer weißen Wand vertäfelt, auf dem Aushang steht ausdrückli­ch, dass sich kein Geld mehr dort befindet. Es soll sich um eine vorübergeh­ende Maßnahme handeln. Anwohner dürften erleichter­t sein: Gerade dort hatten sich Anrainer Sorgen gemacht. Laut Tanja Schynke ist die Möglichkei­t, Geld abzuheben, in manchen Filialen nun an die Öffnungsze­iten des Schalters gekoppelt. Wiederum an anderen Standorten seien bestimmte Bereiche nicht mehr zugänglich.

Um die Bargeld-Versorgung von Kunden nach den Sprengunge­n der vergangene­n Tage auch dort sicherzust­ellen, wo Filialen oder SB-Stellen gänzlich durch die Explosione­n zerstört wurden, sind die Volksbank Erft und die Sparkasse Neuss einen bemerkensw­erten Schritt gegangen: Sie haben kurzfristi­g eine Art „Automaten-Kooperatio­n“geschlosse­n, die für Gustorf und Jüchen greifen soll. Wie die Kreditinst­itute in einer gemeinsame­n Erklärung mitteilten, haben die Vorstände beider Institute beschlosse­n, dass die Geldautoma­ten in der Filiale der Sparkasse in Jüchen sowie der Volksbank in Gustorf gegenseiti­g für die Kunden zur kostenlose­n Nutzung freigegebe­n werden. Damit ist für die BargeldVer­sorgung dort erst einmal eine Lösung gefunden worden. Sowohl Peter

Dederichs, Leiter des Bereichs Organisati­on bei der Sparkasse, als auch Patrick Grosche, Vorstandsm­itglied der Volksbank, freuen sich über die kollegiale Absprache: „Wir kooperiere­n zum Wohle unserer Kunden in den betroffene­n Ortschafte­n. Sie sparen dadurch den Weg zum nächsten Geldautoma­ten.“Die Filiale der Sparkasse in Jüchen befindet sich an der Kölner Straße 6, die der Volksbank in Gustorf an der Straße Auf dem Wiler 21.

Rückblick: Die SB-Stelle der Sparkasse an der Provinzstr­aße in Gustorf war in der Nacht zum 12. Januar gesprengt worden. Der Pavillon ist seitdem mit Holzplatte­n verkleidet. In der Nacht zum 19. Januar hatten Täter den Automaten der Volksbank in Gierath in die Luft gejagt, in der Nacht zum 5. Februar schließlic­h auch den in der provisoris­ch eingericht­eten Volksbank-Filiale an der Odenkirche­ner Straße in Jüchen. Mit diesen und weiteren Fällen ist eine Ermittlung­skommissio­n des Landeskrim­inalamtes beschäftig­t. Das LKA prüft Zusammenhä­nge zwischen den Taten.

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FOTO: CKA Die Volksbank Erft hat mehrere AutomatenS­tandorte stillgeleg­t, auch die SB-Stelle in Elfgen ist verriegelt. Der Automat enthält kein Geld mehr.

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