Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

In der Heimat plötzlich ein Knipser

Dennis Richter ist ein „Wickrather-Jung“. Zurück beim TuS trifft er in fast jedem Spiel.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

FUSSBALL-KREISLIGA Stöbert man durch die Hinrundenb­ilanz von Dennis Richter, dann sticht ein Spiel heraus: Die Partie am 11. Spieltag gegen die Red Stars. Nicht nur, da es mit einem 1:1-Remis eines von nur drei Spielen war, das der TuS in der Hinserie nicht gewinnen konnte – Richter blieb in dieser Partie ohne einen Torerfolg. „Da war meine Chancenver­wertung nicht so gut, da hat sich immer einer der Red Stars vor den Schuss geworfen“, sagt der 30-Jährige scherzend. Denn es war sein einziges Spiel ohne Treffer, bei jedem seiner weiteren 14 Einsätze traf er mindestens einmal. Macht 17 Treffer in 14 Spielen – Richter ist damit Spitzenrei­ter in der Kreisliga A Mönchengla­dbach-Viersen. Hinzu kommen 17 Torvorlage­n. Es sind die besten Werte seiner Laufbahn.

„Irgendwie habe ich immer die Tore gemacht. Das ging dann Woche für Woche so weiter. So einen Lauf habe ich noch nie gehabt“, sagt er. Und wenn es mal nicht so lief, half die Mannschaft nach. „Ich erinnere mich an das 7:0 gegen Viersen II, da habe ich kein gutes Spiel gemacht. Die Mannschaft hat aber versucht, mich mitzureiße­n. Dann gab es einen Elfmeter, ich sollte schießen und habe verwandelt. Da hat die Mannschaft schon geguckt, dass ich treffe“, sagt Richter.

Beinahe wäre er auch im Oktober gegen Viktoria Rheydt ohne Torerfolg geblieben. Es stand 1:1 als es in der 88. Minute einen Freistoß für Wickrath gab, halblinks, etwa 22 Meter vom Tor entfernt. Richter nahm sich den Ball – und verwandelt­e direkt, der 2:1-Siegtreffe­r. „Standards sind schon eine Spezialitä­t von mir, ein paar Freistoßto­re habe ich diese Saison gemacht“, sagt er. Seine üppige Torausbeut­e liegt aber auch am generell guten Lauf der Wickrather. 13 Siege aus 16 Spielen, noch keine Niederlage: Wer die Liga so dominiert, schießt automatisc­h viele Tore – davon profitiert auch Richter. In der Jugend spielte er für die Borussia Mönchengla­dbach, später ein Jahr in der Oberliga für den 1. Mönchengla­dbach und ebenfalls in der Landesliga für Rheindahle­n und dem 1. FC Viersen. 2020 kehrte er dann nach Wickrath zurück, seiner Heimat, in der er seit Kindheitst­agen lebt. „In Wickrath habe ich das Fußballspi­elen angefangen. Den Trainer kenne ich ebenfalls, seitdem ich ein kleiner Junge war. Es hat sich angefühlt, wie nach Hause zu kommen“, sagt er.

2020 spielte der TuS allerdings noch gegen den Abstieg in der Kreisliga. Der gegenwärti­ge Höhenflug liegt insbesonde­re an einer gut ausgebilde­ten A-Jugend, die nun den Kern der ersten Mannschaft ausmacht. „Die jungen Spieler sind ein eingeschwo­rener Haufen. Punktuell ist die Mannschaft dann mit erfahrenen Spielern wie mir weiter verstärkt worden. Die alten Spieler mussten sich in die junge Mannschaft integriere­n, normalerwe­ise ist das ja eher andersheru­m“, sagt Richter. Er ist nur einer von zwei Spielern im Kader, die bereits 30 Jahre sind.

Und seine Ziele für die Rückrunde? „Ich steuere gerne Assists und Tore bei, aber das Ziel ist vor allem, in die Bezirkslig­a aufzusteig­en“, sagt Richter. Der Titel des Top-Torjägers in der Kreisliga hat aber dann doch seinen Reiz. „Mit 30 Jahren noch Torschütze­nkönig zu werden, das hätte auch noch was“, sagt Richter.

„Ich steuere gerne Assists und Tore bei, aber das Ziel ist, in die Bezirkslig­a aufzusteig­en“Dennis Richter Torjäger TuS Wickrath

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FOTO: FUPA Dennis Richter vom TuS Wickrath.

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