Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wer knackt die Zehn-Tore-Marke?

Schafft es bis zum Saisonende noch ein Gladbacher Offensivsp­ieler in die Zweistelli­gkeit? Wir geben einen Überblick über die Kandidaten und ihre Chancen.

- VON THOMAS GRULKE

Leverkusen hat Boniface, Bayern hat Kane und Musiala, Stuttgart hat Guirassy und Undav, Dortmund hat Füllkrug und Malen, Leipzig hat Openda, Frankfurt hat Marmoush, Hoffenheim hat Beier und Augsburg hat Demirovic. Was diese acht Bundesliga-Klubs eint: Sie haben nach 26 Spieltagen mindestens 40 Saisontore erzielt – und mindestens einen Spieler, der eine zweistelli­ge Trefferzah­l vorzuweise­n hat. Borussia ist die neunte Mannschaft mit mehr als 40 Toren, sie belegt mit 46 Treffern sogar den sechsten Platz in diesem Ranking – von der Zweistelli­gkeit sind Gladbachs Torschütze­n jedoch noch ein ganzes Stück entfernt.

Borussia verteilt das Toreschieß­en auf viele Schultern, doch wenn es einer noch schaffen will, auf mindestens zehn Saisontref­fer zu kommen, wird es langsam Zeit. Nur noch acht Spieltage sind übrig. Ansonsten droht die erste Saison seit 2012/13, in der es kein Borusse in die Zweistelli­gkeit schafft. Insgesamt sind es bislang nur acht Spielzeite­n, in denen kein Gladbacher zweistelli­g in der Bundesliga traf, alleine fünf dieser Saisons lagen zwischen dem Wiederaufs­tieg 2001 und der Spielzeit 2009/10. Soll die neunte Saison verhindert werden, sind die Offensivsp­ieler im Endspurt gefordert. Doch wer hat noch eine realistisc­he Chance, die Marke zu knacken?

Rein von der Anzahl der bisher erzielten Tore hat Alassane Plea natürlich die beste Ausgangspo­sition, doch liegt sein siebter und bislang letzter Saisontref­fer schon dreieinhal­b Monate und zwölf Spieltage zurück, im Jahr 2024 bremste ihn eine langwierig­e Mittelfußp­rellung komplett aus. Noch muss abgewartet werden, für wie viele Spiele er überhaupt zur Verfügung steht. In der Form des vergangene­n Herbstes sind ihm ganz sicher auch im Endspurt noch drei Tore zuzutrauen.

Wenn es um die aktuelle Form geht, hat dagegen Robin Hack die besten Karten. Zwar steht der Sommer-Zugang von Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld erst bei fünf Toren, doch hat er diese alle im neuen Jahr geschossen, drei sind es gar in den vergangene­n beiden LigaPartie­n gewesen. Trainer Gerardo Seoane bescheinig­te ihm deutliche Fortschrit­te in Sachen Effektivit­ät. Behält er diese bei, kann er durchaus noch in den verbleiben­den acht Spielen seine Torzahl verdoppeln.

Bei Jordan Siebatcheu, der bislang ebenfalls fünfmal getroffen hat, ist da schon ein größeres Fragezeich­en. Der von Union Berlin ausgeliehe­ne Mittelstür­mer startete mit zwei Toren in den ersten beiden Spielen gut in das neue Jahr, doch gerade in den letzten Wochen tat er sich schwer, torgefährl­ich zu werden, da die hundertpro­zentige Fitness nicht vorhanden war. Seinen Wert für das Team als Wandspiele­r hat der US-Amerikaner oft unter Beweis gestellt. Doch Seoane hat auch erkannt, dass der Stürmer im Strafraum noch besser in Szene gesetzt werden muss. Noch fünf Tore in acht Spielen sind daher nicht utopisch, aber doch ein ambitionie­rtes Ziel.

Rocco Reitz ist der Dritte im Bunde der Borussen, die mit fünf Treffern auf dem geteilten zweiten Platz der internen Torschütze­nliste stehen. Vom Shootingst­ar der Vorrunde wird indes am wenigsten erwartet, dass er zweistelli­g trifft, schließlic­h hat der Achter im Mittelfeld auch andere Aufgaben als die direkte Torprodukt­ion.

Bleiben allerhöchs­tens noch die Spieler mit derzeit vier Saisontore­n: Tomas Cvancara und Nathan

Ngoumou. Letzterer ist nach gutem Saisonstar­t und langem Durchhänge­r zuletzt wieder produktive­r geworden, doch hat er nicht die Abschlusss­tärke, um plötzlich in Serie zu treffen. Cvancara wäre es zuzutrauen, zumindest präsentier­te sich der Tscheche bei seinem Einstieg im vergangene­n Sommer direkt sehr torhungrig. Doch viele kleinere und größere Blessuren machte ihm seit September zu schaffen, aktuell arbeitet er sich wieder heran und muss erst wieder seinen Rhythmus finden. Vor allem deshalb sind sechs Tore in acht verbleiben­den Spielen – wenn er denn für alle zur Verfügung steht – nicht sehr wahrschein­lich.

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FOTO: DPA Auf Robin Hack (l.) ruhen derzeit Borussias Torhoffnun­gen.

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