Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Sperrung wegen instabiler Wand
In Giesenkirchen ist ein Dach abgesackt. Seither müssen Bürger Umwege fahren.
GIESENKIRCHEN (capf/rix) Wer derzeit durch Giesenkirchen fährt, muss eventuell einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Denn die Straße „Am Alten Friedhof“ist in einem kurzen Stück zwischen der Dominikus-Vraetz-Straße und Kleinenbroicher Straße voll gesperrt. Baken der Mags und Flatterband der Feuerwehr blockieren den Weg, auch für Fußgänger. Der Grund: die Gefahr von herabfallenden Mauerteilen.
Wie ein Stadtsprecher auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt, ist vor etwas mehr als einer Woche ein Dach des Gebäudes an der Ecke Kleinenbroicher Straße/Am Alten
Friedhof abgesackt. Die Leitstelle der Feuerwehr sei dort deshalb in der Nacht zum 15. März im Einsatz gewesen und habe die städtische Bauordnung alarmiert. Diese sollte die Sachlage vor Ort beurteilen. „Aufgabe der Bauordnung ist – wie stets in diesen Fällen – die Gefahrenabwehr“, erläutert der Rathaussprecher.
Die Experten reagierten mit einer Straßensperrung. „So sollen Gefahren für Passanten verhindert werden“, führt der Sprecher aus. Es sei zum Beispiel denkbar, das Teile der Außenwand der Halle in Richtung der Straße Am Alten Friedhof durch den Druck des abgesackten Dachs herausbrechen.
Wie real diese Gefahr ist, zeigt sich vor Ort: Die Wand ist im oberen Bereich deutlich mit Rissen durchzogen, die mittlerweile behandelt wurden. Die Regenrinne wellt sich, das eingefallene Dach sorgt für klaffende Lücken.
Weshalb das Dach abgesackt ist, wird aktuell noch ermittelt. Nach Informationen des städtischen Bauamts hat es „wohl in jüngerer Zeit bauliche Aktivitäten innerhalb der Halle gegeben“. Die Stadt prüfe derzeit, ob diese „genehmigungsrechtlich sauber“sind. Welche Folgen der Schaden hat, und wann er wie behoben werden kann, ist bisher nicht bekannt.
Extremfälle hat es in der Vergangenheit bereits gegeben – allerdings jeweils mit Baugruben neben dem Gebäude. So kam es 2020 zum Absacken und schließlich dem Einsturz der Giebelwand eines Wohnhauses an der Viersener Straße. Es musste letztlich abgerissen werden. Und an der Straße Neukrapohl ist 2023 ein Mehrfamilienhaus abgerissen worden, weil es einsturzgefährdet war. Grund dafür war laut Stadt eine „unsachgemäßen Aushebung der Baugrube“neben dem Gebäude.