Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Wann die Taxi-Tarife steigen sollen
Die genossenschaftliche Taxi-Zentrale in Mönchengladbach fordert eine Erhöhung.
MÖNCHENGLADBACH Wer in Mönchengladbach ein Taxi nimmt, zahlt bald mehr für die Fahrt. Das geht aus einer Beratungsvorlage der Stadtverwaltung hervor, die unter anderem dem Mobilitätsausschuss vorgelegt wird. Demnach steigt die Grundgebühr für Touren in der Stadt pro Fahrt von 3,50 auf 3,80 Euro.
Um 30 Cent sollen auch die Preise für eine Fahrt mit einem Großraumtaxi oder einem Kombi steigen: von bisher 13,50 auf 13,80 Euro. Die Kilometerpreise werden auf 2,40 Euro pro Kilometer zwischen 6 und 22 Uhr angehoben. Aktuell liegt die Gebühr hier bei 2,20 Euro. Und der Nachttarif soll sich ebenfalls ändern: Für Taxifahrten zwischen 22 und 6 Uhr werden dann 2,60 Euro pro Kilometer abgerechnet – 20 Cent mehr, als bislang.
Damit folgt die Stadt einem Antrag der genossenschaftlichen Taxi-Zentrale in Mönchengladbach. Zuletzt waren die Tarife im August 2022 angepasst worden. Neben den Gebühren, die bei der Fahrt entstehen, wird laut Vorlage auch der Betrag auf 3,80 Euro angehoben, wenn ein Kunde die Fahrt doch nicht antritt. Nicht verändern soll sich dagegen der Preis für Wartezeiten, die vom Fahrgast verursacht werden. Er liegt bei 42 Euro pro Stunde. „Die verkehrsbedingte Wartezeit wird nicht mehr berechnet und entfällt folglich“, heißt es zudem seitens der Stadtverwaltung.
Die Erhöhung der Tarife seien notwendig, damit das Taxigewerbe den Anfang 2024 angehobenen Mindestlohn von 12,41 Euro zahlen kann. Hinzu kämen gestiegene Kosten für Kraftstoffe, Versicherung, Betriebsstoffe, Fahrzeuge und Verwaltung, wie Vertreter der Taxi-Zentrale bereits im Februar im Gespräch mit unserer Redaktion betonten. Laut Stadtverwaltung soll die Änderung des Taxentarifs in Mönchengladbach ab dem 1. Juli 2024 gelten. Das muss der Stadtrat bei seiner nächsten Sitzung am 8. Mai aber erst beschließen.
Aus Sicht der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen geht die Erhöhung der Tarife grundsätzlich „in die richtige Richtung“,
doch reiche es nicht aus, wenn etwa die Kosten für Kraftstoffe in den kommenden Wochen weiter steigen sollten. Sie rät in ihrer Stellungnahme, die Grundgebühr auf 4,20 Euro (statt 3,80) und den Preis pro Kilometer tagsüber unter der Woche auf 2,60 Euro (statt 2,40 Euro) und nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen in Mönchengladbach auf 2,80 Euro (statt 2,60 Euro) anzuheben. In allen Kreisen und kreisfreien Städten des Bezirks Nordrhein seien im Frühjahr 2024 „bereits Erhöhungsanträge gestellt“worden oder würden noch gestellt. „Bei den Preisen liegt Mönchengladbach ganz unten“, heißt es weiter. Mit den Tarifen sei höchstens der „semiprofessionelle Betrieb“eines Taxiunternehmens möglich.