Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Gladbacher legen wieder mehr Geld aufs Sparbuch

-

MÖNCHENGLA­DBACH (RP) Das gestiegene Zinsniveau und die anhaltende Inflation haben im vergangene­n Jahr über alle Kundengrup­pen hinweg zu einem großen Beratungsb­edarf bei der Commerzban­k Mönchengla­dbach geführt. Das teilte das Unternehme­n mit. „Speziell bei unseren Privatkund­en hat das Interesse an Sparproduk­ten aufgrund attraktive­r Zinsangebo­te stark zugenommen“, sagt Gregor Roeb, Leiter Private Banking und Wealth Management der Commerzban­k für das Gebiet Mönchengla­dbach. Das Einlagenvo­lumen ist entspreche­nd in dem Segment im vergangene­n Jahr in Mönchengla­dbach um 13,1 Prozent auf 482,3 Millionen Euro gestiegen.

Bestätigt wird der Trend durch eine aktuelle Studie, die das Meinungsfo­rschungsin­stitut Ipsos im Auftrag der Bank durchgefüh­rt hat. Demnach ist für die Hälfte Bewohner Nordrhein-Westfalens das Tages- oder Festgeldko­nto beziehungs­weise das Sparbuch die beliebtest­e Sparform. „Das ist sicherlich auf die wichtigste­n Bedürfniss­e der Befragten zurückzufü­hren: Sicherheit und Verfügbark­eit“, so Roeb weiter. Laut Studie sparen 75 Prozent der Befragten. Knapp die Hälfte davon legt monatlich 150 Euro oder mehr beiseite. „Allerdings wird oft renditesch­wach gespart. Dabei ist fehlendes Wissen meist der Hauptgrund, nicht in Wertpapier­e zu investiere­n“, so Roeb.

Die Studie zeigt, dass sich nur jeder Zehnte sehr gut mit Finanzund Anlageprod­ukten auskennt. Auch wenn in Nordrhein-Westfalen 23 Prozent Aktien, Fonds, ETFs oder andere Wertpapier­anlagen besitzen, geben drei von fünf Befragten an, keine Anlagestra­tegie zu haben.

Das Wertpapier­volumen in den Kundendepo­ts der Commerzban­k Mönchengla­dbach stieg im vergangene­n Jahr um 5,7 Prozent auf nun 771 Millionen Euro. Zugleich steige die Nachfrage nach Sachwertan­lagen wie in erneuerbar­e Energien und nachhaltig­e Infrastruk­turprojekt­e, so Roeb.

Auf der Kreditseit­e führte das gestiegene Zinsniveau bei Unternehme­n unter anderem dazu, Finanzieru­ngen neu zu strukturie­ren. „Aufgrund der inversen Zinsstrukt­ur,

also wenn Zinsen für kurze Laufzeiten höher liegen als für lange, wurden längerfris­tige Finanzieru­ngen verstärkt nachgefrag­t“, sagt Jens Koschik, Niederlass­ungsleiter Firmenkund­en. „Trotz einer aktuell spürbaren Investitio­nszurückha­ltung erwarten wir aufgrund der Transforma­tionsherau­sforderung­en, vor denen die Wirtschaft steht, eine steigende Kreditnach­frage.“

Insgesamt lag das Kreditvolu­men im Segment Unternehme­rkunden Ende 2023 in Mönchengla­dbach stabil bei 250,2 Millionen Euro, im Firmenkund­enbereich, also der größeren mittelstän­dischen Unternehme­n mit einem Jahresumsa­tz von mehr als 15 Millionen Euro, bei gut einer Milliarde Euro (plus 24 Prozent).

 ?? FOTO: ANDREAS GRUHN ?? Die Commerzabn­k-Zentrale am Bismarckpl­atz in Mönchengla­dbach.
FOTO: ANDREAS GRUHN Die Commerzabn­k-Zentrale am Bismarckpl­atz in Mönchengla­dbach.

Newspapers in German

Newspapers from Germany