Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Maria Heisters lebt seit 100 Jahren in Mönchengladbach
Am 18. April hat Maria Heisters Geburtstag. Viele Dinge haben sie in dieser langen Lebensspanne geprägt: der Gesang, die Liebe zur Handarbeit und die Religion.
MÖNCHENGLADBACH In ihrem langen Leben blieb Maria Heisters Mönchengladbach immer treu. Umgezogen ist sie nur innerhalb der Stadt. Zuletzt in das Städtische Altenheim in Eicken, wo sie heute ihren 100. Geburtstag feiert. Davor lebte sie nach dem Auszug aus dem eigenen Haus zehn Jahre mit der Familie ihres Sohnes zusammen.
Aufgewachsen ist die Jubilarin mit elf Geschwistern mitten in Mönchengladbach. Sie besuchte die Volksschule, war dort Klassenbeste und ging später auf das Gymnasium. Für Mädchen war das damals keine Selbstverständlichkeit. Doch die junge Maria wollte wieder bei ihren Freundinnen sein und wechselte die Schule. Dass sie die Mathematik besonders liebte, kam ihr im späteren Beruf zugute. Sie bekam eine Stelle als Prokuristin bei Singer an der Hindenburgstraße.
Auch später, als sie mit ihrem Mann eine Lottoannahmestelle in Eicken führte, war sie für die Abrechnungen zuständig: „Die Abrechnungen stimmten immer auf den Punkt“, erinnert sich ihr Sohn Joachim Heisters. Erholung fanden seine Eltern an ihren Lieblingsorten: der Volksgarten und in der Eifel. Dort ging seine Mutter gerne mit ihrem Mann spazieren ging.
Maria Heisters sang mit Leidenschaft in Venn im Chor und widmete sich genauso hingebungsvoll dem
Töpfern. Die Techniken dazu brachte sie sich selbst bei. Das eine oder andere Stück töpferte sie im Lauf ihres Lebens für ihre Familie. Richtigen Wettkampfcharakter nahm ihre Liebe zum Stricken an. „Mit einer Freundin von mir lieferte sie sich einen wahren Wettstreit“, sagt ihr Sohn. Aber auch beim Sport für betagte Bürger war sie sehr aktiv und traf dadurch auch die ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages, Rita Süßmuth.
Halt im Leben gab Heisters ihr Glaube. Zu wissen, dass alles im Leben einen Sinn hat, war ihre Kraftquelle. Die wöchentlichen Gottesdienstbesuche
waren für die Familie obligatorisch. Heisters leitete in ihrer Gemeinde den Kommunionunterricht in der Gemeinde.
„Mit einer Freundin von mir lieferte sie sich einen wahren Wettstreit“
Joachim Heisters Sohn