Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Beschuldigte schweigen nach der Todesfahrt
HARDTERBROICH-PESCH (gap) Warum zwei Männer am Freitag, 19. April, einen 33-Jährigen an der Ecke Breitenbachstraße/Güterstraße überfuhren, bleibt weiterhin im Dunkeln. Bei ihrer Vorführung beim Haftrichter sagten die beiden Beschuldigten nichts. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 19- und dem 21-Jährigen, die am 19. April an der Breitenbachstraße einen Mann überfahren haben sollen, Mord vor. Das heißt: Die beiden jungen Männer wollten den 33-jährigen Fußgänger nach Überzeugung der Ermittler töten.
Den Unfallhergang schildert Staatsanwalt Stefan Lingens so: „Der Fußgänger stand am Freitag, 19. April, gegen 14 Uhr an der Ecke Güterstraße/Breitenbachstraße. Der Wagen kam von der Güterstraße und fuhr in Richtung B&BHotel.“Das Fahrzeug habe den 33-Jährigen auf dem Bürgersteig erfasst, sei über die Breitenbachstraße über den Gehweg, durch die Hecke in den Vorgarten des Hotels gefahren, dann in einem Bogen wieder auf die Breitenbachstraße Richtung Korschenbroicher Straße gerast. Noch unklar sei, ob das Opfer auf den Wagen aufgeladen, durch den Aufprall weggeschleudert oder mitgeschoben wurde. Gefunden worden ist der lebensgefährlich Verletzte laut Lingens auf dem Gelände des Hotels.
Das Motiv der Tat sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte Lingens. Die Tatverdächtigen seien nicht miteinander verwandt, ob sie polizeilich vorbelastet sind, müsse ebenso noch geklärt werden, wie die Frage, ob die Beschuldigten möglicherweise aus der Drogenszene oder dem Bereich organisierte Kriminalität kommen. Dem Rockermilieu seien sie nicht zuzuordnen, sagte Staatsanwalt Lingens. Die Tatverdächtigen, die in Untersuchungshaft sitzen, hätten Anwälte genannt, die ihnen als Pflichtverteidiger zugeordnet wurden.
Nach dem Unfall waren die beiden Tatverdächtigen geflüchtet. Die Polizei setzte zur Fahndung auch einen Hubschrauber ein. Nach einem Hinweis wurde knapp zwei Stunden später das verlassene Fluchtauto auf einem Waldweg in der Nähe von Schloss Rheydt gefunden. Der 19-Jährige und 21-Jährige wurden kurz darauf an der Grenze zu Korschenbroich gefasst.
Weil bereits kurz nach dem Unfall durch Zeugenhinweise klar wurde, dass es um mehr gehen könnte als um einen Unfall, wurde für die Ermittlungen eine Mordkommission eingesetzt.