Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Konfirmanden feiern in der Christuskirche
Eine zweijährige gemeinschaftliche und prägende Vorbereitungszeit liegt hinter den Jugendlichen, die mit der Einsegnung ihren Abschluss findet. Was die jungen Menschen alles erlebt haben.
MÖNCHENGLADBACH Obwohl es draußen bitterkalt war, schien dennoch die Sonne. Eine willkommene Begleiterscheinung für das freudige Ereignis der Konfirmation. In diesem Jahr werden 18 Jungen und Mädchen in der Christuskirche konfirmiert. Am vergangenen Sonntag wurde die erste der beiden Feiern ausgerichtet. Die acht Konfirmandinnen wurden an ihrem großen Tag nicht nur vom PfarrerEhepaar Beuschel, sondern auch von Familien und Freunden, die teilweise eine lange Anreise auf sich genommen haben, begleitet.
„Mir ist zu Ohren gekommen, dass wir heute sogar Gäste von sehr weit herhaben. Heidelberg, Berlin und sogar London“, sagte Werner Beuschel zur Begrüßung. Und damit eben jene weit entfernteren Freunde und Verwandten sich eine bessere Vorstellung vor der zweijährigen Vorbereitungszeit der Konfirmanden machen konnten, ließ Pfarrer Beuschel in seiner Predigt die vergangene Zeit Revue passieren und blendete viele Fotos von Veranstaltungen und Reisen ein.
Eines war schnell klar: Langeweile gab es in den letzten beiden Jahren keine. Ganz im Gegenteil. Die Bilder aus dem Ruwertal, in dem sich die Jugendlichen zu Beginn annäherten und viel zum Thema Teambuilding lernten und auch die Impressionen aus den Dolomiten, ließen eines ganz deutlich werden: Hier gab es eine Menge Spaß, freudiges Miteinander und natürlich auch Besinnlichkeit. „Highlight war auch unsere Fahrt nach Venedig“, sagte Werner Beuschel.
Während der gesamten Vorbereitungszeit wurde vor allen Dingen eine Sache immer wieder klar: Keiner lässt den anderen hängen. „Darum geht es ja auch bei der Konfirmation. Es geht besonders um das Versprechen darum, dass Gott euch an eurem Festtag gibt“, so Beuschel in seinem Brief, den er schon vorab für die Junge Gemeinde geschrieben hatte. Nachdem die letzten Konfirmanden-Gruppen teils massiv durch die Corona-Pandemie eingeschränkt waren, konnten für diesen Jahrgang die Vorbereitungen wieder ganz ohne Beschränkungen laufen und ohne Maske und Test gefeiert werden. „Es war herrlich frei. Wir haben die zwei Jahre ohne Einschränkungen sehr genossen. Es war sehr entspannt und tat gut“, sagte Werner Beuschel.
Und ihren Glauben, ihre Liebe zu Gott und zu den Menschen, haben die Heranwachsenden in den vergangenen zwei Jahren der Vorbereitung und bei der Konfirmation selbst, mit Freude viel Spaß und einem Lächeln im Gesicht gefunden und ganz im Sinne der lateinischen Wortbedeutung von „confirmare“, bekräftit und bestätigt.
Doch das ist nicht die einzige Neuerung in diesem Jahr. Es gibt sogar noch eine echte Premiere, die in dieser Form noch nie bei einer Konfirmation der Beuschels stattgefunden hat. „Seit über 30 Jahren, in denen meine Frau und ich die Konfirmationen ausrichten, gibt es immer das Grußwort, dass die Eltern in unseren Gottesdiensten an die Konfirmanden richten. In diesem Jahr taufen wir es um in das Grußwort der Geschwister`“, so Beuschel. Und deswegen richteten sich am vergangenen Sonntag die schon konfirmierten Schwestern Lisa und Neele an die diesjährigen Konfirmandinnen. „Ihr seid durch die vergangenen zwei Jahre zusammengewachsen, denn ihr habt zusammen viel erlebt. Das, was ihr hier erfahren habt, ist gelebte Gemeinschaft. Wir wünschen Euch, dass ihr in eurem Leben immer Frieden und Freiheit erfahrt und dass ihr auch dazu beitragt, dass andere Menschen dies erfahren dürfen!“
Musikalisch begleitet wurde die Feier nicht nur von gängiger kirchlicher Orgelmusik, sondern auch, wie häufig in der Christuskirche, von Musiker Rob Sure. Vor allen Dingen sein präsentiertes „Every breath you Take“, das im Original von „The Police“stammt, rührte die Menschen in der festlichen Christkirche. „Ich hatte Tränen in den Augen, es hat mich sehr berührt, weil ich den Bezug zu Gott gesehen habe. Er ist immer da, begleitet uns bei jedem Schritt. In Liedern liegt viel Interpretationsspielraum und das ist meine Interpretation des Liedes“, sagt Besucherin Carolin Rudolph.