Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
„Startchancen“: Gladbacher Schulen in Vorauswahl
(gap) Die Sozialstruktur in Mönchengladbach ist problematisch: Jedes vierte Kind wächst in Armut auf, es gibt fast 14.000 Arbeitslose, 14,6 Prozent aller Einwohner können ihre Schulden nicht zurückzahlen, mehr als ein Drittel hat einen Migrationshintergrund. All dies sind Faktoren, die sich negativ auf die Bildungschancen von Kindern auswirken können. Mit dem Startchancen-Programm wollen Bund und Länder den Erfolg in der Schule von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen.
Zum Schuljahr 2024/25 wollen Bund und Länder 20 Milliarden Euro über zehn Jahre verteilt zur Verfügung stellen. Das Geld sollen Schulen mit einem hohen Anteil von benachteiligten Kindern erhalten. Nun sind die Planungen soweit fortgeschritten, dass landesweit eine Vorauswahl getroffen wurde.
Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, bei der Auswahl der Schulen vor allem zwei zentrale
Kriterien zu berücksichtigen: den Anteil von Schülern mit Migrationsgeschichte sowie die Armutsgefährdung von Schülern. Diese Kriterien finden auch im NRW-Schulsozialindex Berücksichtigung.
Aus Mönchengladbach stehen zwölf Schulen auf der jetzt vorgestellten Vorauswahlliste, die die Kriterien erfüllen. Da das Programm vor allem für Primarschüler gedacht ist, sind neun Grundschulen dabei. Das sind: die Gemeinschaftsgrundschulen Astrid Lindgren, Franz-Wamich, Heyden, Schulstraße, Steinsstraße und Burgbongert sowie die katholischen Grundschulen Anton Heinen, Uedding und Untereicken. Als weiterführende Schulen kamen die Gesamtschule Espenstraße, die Hauptschule Comenius und die Realschule Volksgarten in die Vorauswahl.
Die endgültige Benennung der ersten 400 Startchancen-Schulen in Nordrhein-Westfalen an das Bundesministerium für Bildung und Forschung soll bis zum 1. Juni 2024 erfolgen.