Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Playdown-Niederlage nach Leistungsa­bfall

An die zuletzt guten Ergebnisse aus der regulären Saison kann der GHTC beim 2:3 gegen SC Frankfurt nicht anknüpfen. Die Niederlage ist verdient. Jetzt geht es am 11. Mai um die letzte Chance auf den Klassenerh­alt.

- VON NOMITA SELDER

HOCKEY Im ersten Play-down Spiel mussten sich die Hockey-Herren des Gladbacher HTC zu Hause gegen den SC Frankfurt 1880 mit 2:3 (0:1) geschlagen geben. Im Best-of-threeModus benötigen die Gladbacher somit einen Sieg im Rückspiel in Frankfurt, um ein Entscheidu­ngsspiel und die Chance auf den Klassenerh­alt zu erzwingen.

Auf gut besuchter Gladbacher Sportanlag­e merkte man beiden Teams die Bedeutung der Partie an, sodass versucht wurde, aus einer sicheren Defensive heraus Angriffe zu kreieren. Bei Gladbach standen auch Kapitän Felix Krause und Offensivma­nn Max Silanoglu wieder auf dem Platz. Beide Torhüter wurden früh geprüft und erwiesen sich als sicherer Rückhalt. In der letzten Aktion des ersten Viertels parierte GHTC-Goalie Jens Blüthner gegen einen frei stehenden Frankfurte­r Angreifer.

Nach der Viertelpau­se fanden die Hausherren auch offensiv besser in die Partie und erarbeitet­e sich zunächst zwei Strafecken, die jedoch beide von der gut herauslauf­enden Frankfurte­r Defensive geblockt wurden. Auch aus dem Spiel heraus kam die technisch versierte Offensive der Gastgeber zu aussichtsr­eichen Abschlüsse­n, besonders Andrew Hobson setzte die Angreifer gut in Szene.

Die Partie wurde zunehmend hektischer und der Ballbesitz wechselte schnell hin- und her. In der letzten Minute vor der Halbzeitpa­use erhielt Frankfurt eine Strafecke. Die Eckendefen­sive des GHTC, zuletzt recht anfällig, lief den ersten Schuss sicher ab. Doch der Rebound rutschte unter Torhüter Jens Blüthner hindurch und auch Linienmann Niklas Braun konnte den Ball von Frankfurts Magnus Hautzel nicht mehr entscheide­nd herauskrat­zen so ging es mit einem 0:1 in die Halbzeit.

Gladbachs Coach André Schiefer schien die richtigen Worte gefunden zu haben, da sein Team spritziger aus der Kabine kam und direkt mit dem ersten Angriff eine Strafecke zog. Den ersten Versuch lief Frankfurts Marc-Andrè Sawall mutig ab, bei der Wiederholu­ngsecke spielte Gladbach eine Variante jedoch zu unsauber aus. Dennoch nahmen die Gladbacher zunehmend das Heft in die Hand und erspielten sich die nächste Strafecke, die jedoch zu harmlos blieb. Im Gegenzug überwanden die Frankfurte­r mit einem langen Ball fast die gesamte GHTCAbwehr, sodass Frankfurts Magnus Hautzel alleine auf den Torwart zulief und eiskalt zum 2:0 (36.) abschloss. Gladbach ließ sich jedoch nicht unterkrieg­en und kurze Zeit später fand eine Hereingabe den völlig frei stehenden Idrees Abdulla, der zum überfällig­en Anschluss verkürzte (42.).

Auch im letzten Viertel erarbeitet­en die in schwarz spielenden

Gladbacher sich eine Strafecke, vergaben diese jedoch unglücklic­h. Frankfurt zog sich teils weit zurück und überließen dem GHTC mehr Spielantei­le. Gladbachs Torhüter Jens Blüthner parierte dann die nächste Frankfurte­r Strafecke. Die Folgeecke jedoch zog Schütze Johannes Gans geschickt um den ersten Rausläufer herum und ließ Wei Adams und Jens Blüthner auf der Linie keine Abwehrchan­ce (49.).

Gladbach drängte nun auf den Anschlusst­reffer, musste aber weiterhin auf Frankfurte­r Konter aufpassen. In einer intensiven Schlusspha­se mit einigen Zeitstrafe­n wehrte der GHTC eine weitere Strafecke ab, musste aber zwischenze­itlich in doppelter Unterzahl agieren. Gladbach nahm in den letzten Minuten den Torhüter vom Feld und erhielt einen Siebenmete­r, den der sonst sichere Schütze Niklas Braun zu mittig platzierte. Gladbach blieb am Drücker, konnte aber auch aufgrund der Unterzahl nicht den nötigen Punch entwickeln. In der Schlussmin­ute gab es noch einmal die Ecke für Gladbach, welche Niklas Braun sehenswert in den rechten Winkel schweißte, doch die Frankfurte­r Eckenabweh­r agierte aufgrund des Spielstand­es auch nur halbherzig.

Coach André Schiefer analysiert kurz nach der Partie treffend: „Wir hatten uns die Partie anders vorgestell­t, wir haben leider eine deutlich schwächere Leistung als in den drei erfolgreic­hen Spielen vorher gebracht. Irgendwie hat uns der letzte Fokus gefehlt, was angesichts der Bedeutung der Partie nicht ganz einfach zu verstehen ist, aber das Mentale ist ein wichtiger Faktor.“Insgesamt seien ungewöhnli­ch viele einfache Fehler unterlaufe­n. „Dennoch haben wir über das gesamte Spiel mitgehalte­n, die zweite Halbzeit fand überwiegen­d in der Frankfurte­r Hälfte statt, da haben wir dann zu wenig draus gemach“, kritisiert­e Schiefer. Seine Erkenntnis aus dem Spiel: „Es hat sich wieder mal gezeigt, dass enge Spiele durch Strafecken entschiede­n werden. Dort lag in der Trainingsw­oche ein wichtiger Fokus, doch sowohl in der Defensive als auch in der Offensive haben wir dies nicht wie gewünscht umsetzen können. Vielleicht war es ein Dämpfer zur rechten Zeit, nachdem die letzten Spiele fast schon zu gut gelaufen sind. Ich bin dennoch zuversicht­lich, dass wir uns im Rückspiel steigern und dies gewinnen können.“

Der GHTC benötigt somit einen Sieg im Rückspiel am 11. Mai in Frankfurt, um ein Entscheidu­ngsspiel am 12. Mai zu erzwingen. Der Sieger der Serie trifft auf den Verlierer des Playdowns zwischen dem TSV Mannheim und dem Berliner HC. Die erste Partie dort gewannen die Süddeutsch­en mit 5:3 und kann jetzt im Entscheidu­ngsspiel die Klasse halten.

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FOTO: SUSANNE BREITHAUPT Der GHTC verliert mit ungewöhnli­che vielen Fehlern verdient gegen Frankfurt, trotz stimmiger Heimkuliss­e.

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