Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Diese Schulen weisen die meisten Kinder ab
Die Schülerzahlen steigen immer weiter an. Schon jetzt gibt es an etlichen Standorten Kapazitätsprobleme. Warum einige Schulen besonders viele Neuaufnahmen ablehnen mussten.
MÖNCHENGLADBACH Die Zahl der Schüler, die in diesem Sommer von der Grundschule auf eine weiterführende Schule wechseln, ist erneut gestiegen. Genau 2427 Jungen und Mädchen beginnen nach den Ferien den Unterricht in einer fünften Klasse. Das sind 211 mehr als im vergangenen Jahr. Die meisten Anmeldungen haben erneut die Gesamtschulen mit 963, dann folgen die Gymnasien mit 941, die Realschulen erreichten 308 Anmeldungen und die Hauptschulen 82. Allein bei den Gesamtschulen ist die Zahl der Anmeldungen um gut 20 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahr. „Die Zahlen bestätigen unsere Prognose: Wir haben weiter mehr Nachfrage als Gesamtschulplätze“, sagt Schuldezernentin Christian Schüßler. „Und wir müssen dringend an vielen Stellen den vorhandenen Schulraum erweitern. Dazu müssen wir jetzt schnellstmöglich eine Priorisierung erarbeiten, damit wir zügig wissen, wo wir hinlaufen.“Nun ist aber auch klar, welche Schulen die größten Differenzen zwischen Anmeldungen und Aufnahmen haben, sprich: Diese Schulen mussten die meisten Schüler abweisen.
Die Gesamtschule Volksgarten hat die mit Abstand größte Quote an Abweisungen erreicht. 227 Eltern haben ihre Kinder angemeldet, aufgenommen werden aber nur 143. Das bedeutet: 37 Prozent aller angemeldeten Kinder mussten woanders untergebracht werden. Die Gesamtschule Rheydt-Mülfort erreicht ähnliche Werte: 229 Kinder wurden angemeldet, in den sechs Eingangsklassen werden 162 Kinder aufgenommen. Das entspricht einer Abweisungsquote von 29,3 Prozent. An beiden Schulen musste also etwa jedes dritte angemeldete Kind sich eine Alternative suchen. Auch die Gesamtschule Hardt hat mit 199 Anmeldungen bei 143 Aufnahmen eine Abweisungsquote von 28,1 Prozent.
Die anderen drei Gesamtschulen Espenstraße (103 Anmeldungen, 137 Aufnahmen), Hans-Jonas-Gesamtschule (118 Anmeldungen, 142 Aufnahmen) und Theo-Hespers-Gesamtschule (87 Anmeldungen, 99 Aufnahmen) hatten hingegen nach der ersten Anmeldephase noch Platz, was aber unterm Strich nicht für alle Kinder mit Gesamtschulwunsch reichte. Nach dem zweiten Anmeldeblock erhöhten die Espenstraße (25 zusätzliche Anmeldungen) und die Hans-Jonas-Gesamtschule (37 Anmeldungen) ihre Kapazität, sodass ab dem Sommer genau 888 Kinder auf die Gesamtschulen wechseln – und knapp 80 eine andere Schulform besuchen müssen.
Überkapazitäten mussten und müssen viele Schulen fahren. Und daran wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern. Für die Gesamtschule Volksgarten und die Gesamtschule Hardt musste die Stadtverwaltung bei der Bezirksregierung Düsseldorf Anträge auf Bildung einer Mehrklasse zum kommenden Schuljahr stellen. Beide wurden positiv beschieden. Für einige Gymnasien sieht es ähnlich aus. Bereits seit Jahren nimmt das Gymnasium an der Gartenstraße, obwohl eigentlich dreizügig, vier Eingangsklassen auf. Ab dem Schuljahr 2024/25 zeichnet sich eine durchgehende fünfzügige Entwicklung ab. Die Schule ist beliebt. Und musste laut Verwaltungsvorlage in diesem Jahr 14 Kinder abweisen. Es gab 136 Anmeldungen, 122 konnten aber nur aufgenommen werden. Im vergangenen Jahr hatte es dort zwar nur 91 Aufnahmen gegeben. Das lag aber daran, dass die Bezirksregierung die Genehmigung für eine weitere Eingangsklasse in diesem Jahr nicht in Aussicht gestellt hatte. Jetzt soll das Gymnasium in Rheydt baulich erweitert werden. Vorschläge gibt es bereits dafür.
Mit Abstand die meisten Anmeldungen hat die Bischöfliche Marienschule. 142 waren es, und angeblich hat es keine Abweisungen gegeben. Denn in der Berichtsvorlage sind auch 142 Aufnahmen vermerkt. Auch hier steigt die Zahl der neuen Fünftklässler im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Da waren es 125 Aufnahmen.
Fünf Absagen mussten auch am Franz-Meyers-Gymnasium erteilt werden. 125 Kinder waren angemeldet worden, 120 aufgenommen. Das Gymnasium Rheindahlen meldet 94 Anmeldungen und 93 Aufnahmen, hatte damit eine Abweisung. Das Gymnasum am Geroweiher hat 89 Anmeldungen und genauso viele Aufnahmen, heißt es.
Nach dem ersten Anmeldeblock hatten zwar die Gymnasien Hugo Junkers, Stift.-Hum., Odenkirchen und Math.-Nat. noch freie Kapazitäten. Aber da war schon klar, das wird sich nach der zweiten Anmeldephase ändern.
Alle Schulen sind voll: Und das sind die Anmeldezahlen für diese Gymnasien: Hugo-Junkers (92), Math.-Nat. (114), Odenkirchen (106), Stift.-Hum. (80).