Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Diese Schulen weisen die meisten Kinder ab

Die Schülerzah­len steigen immer weiter an. Schon jetzt gibt es an etlichen Standorten Kapazitäts­probleme. Warum einige Schulen besonders viele Neuaufnahm­en ablehnen mussten.

- VON ANDREAS GRUHN UND GABI PETERS

MÖNCHENGLA­DBACH Die Zahl der Schüler, die in diesem Sommer von der Grundschul­e auf eine weiterführ­ende Schule wechseln, ist erneut gestiegen. Genau 2427 Jungen und Mädchen beginnen nach den Ferien den Unterricht in einer fünften Klasse. Das sind 211 mehr als im vergangene­n Jahr. Die meisten Anmeldunge­n haben erneut die Gesamtschu­len mit 963, dann folgen die Gymnasien mit 941, die Realschule­n erreichten 308 Anmeldunge­n und die Hauptschul­en 82. Allein bei den Gesamtschu­len ist die Zahl der Anmeldunge­n um gut 20 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahr. „Die Zahlen bestätigen unsere Prognose: Wir haben weiter mehr Nachfrage als Gesamtschu­lplätze“, sagt Schuldezer­nentin Christian Schüßler. „Und wir müssen dringend an vielen Stellen den vorhandene­n Schulraum erweitern. Dazu müssen wir jetzt schnellstm­öglich eine Priorisier­ung erarbeiten, damit wir zügig wissen, wo wir hinlaufen.“Nun ist aber auch klar, welche Schulen die größten Differenze­n zwischen Anmeldunge­n und Aufnahmen haben, sprich: Diese Schulen mussten die meisten Schüler abweisen.

Die Gesamtschu­le Volksgarte­n hat die mit Abstand größte Quote an Abweisunge­n erreicht. 227 Eltern haben ihre Kinder angemeldet, aufgenomme­n werden aber nur 143. Das bedeutet: 37 Prozent aller angemeldet­en Kinder mussten woanders untergebra­cht werden. Die Gesamtschu­le Rheydt-Mülfort erreicht ähnliche Werte: 229 Kinder wurden angemeldet, in den sechs Eingangskl­assen werden 162 Kinder aufgenomme­n. Das entspricht einer Abweisungs­quote von 29,3 Prozent. An beiden Schulen musste also etwa jedes dritte angemeldet­e Kind sich eine Alternativ­e suchen. Auch die Gesamtschu­le Hardt hat mit 199 Anmeldunge­n bei 143 Aufnahmen eine Abweisungs­quote von 28,1 Prozent.

Die anderen drei Gesamtschu­len Espenstraß­e (103 Anmeldunge­n, 137 Aufnahmen), Hans-Jonas-Gesamtschu­le (118 Anmeldunge­n, 142 Aufnahmen) und Theo-Hespers-Gesamtschu­le (87 Anmeldunge­n, 99 Aufnahmen) hatten hingegen nach der ersten Anmeldepha­se noch Platz, was aber unterm Strich nicht für alle Kinder mit Gesamtschu­lwunsch reichte. Nach dem zweiten Anmeldeblo­ck erhöhten die Espenstraß­e (25 zusätzlich­e Anmeldunge­n) und die Hans-Jonas-Gesamtschu­le (37 Anmeldunge­n) ihre Kapazität, sodass ab dem Sommer genau 888 Kinder auf die Gesamtschu­len wechseln – und knapp 80 eine andere Schulform besuchen müssen.

Überkapazi­täten mussten und müssen viele Schulen fahren. Und daran wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern. Für die Gesamtschu­le Volksgarte­n und die Gesamtschu­le Hardt musste die Stadtverwa­ltung bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf Anträge auf Bildung einer Mehrklasse zum kommenden Schuljahr stellen. Beide wurden positiv beschieden. Für einige Gymnasien sieht es ähnlich aus. Bereits seit Jahren nimmt das Gymnasium an der Gartenstra­ße, obwohl eigentlich dreizügig, vier Eingangskl­assen auf. Ab dem Schuljahr 2024/25 zeichnet sich eine durchgehen­de fünfzügige Entwicklun­g ab. Die Schule ist beliebt. Und musste laut Verwaltung­svorlage in diesem Jahr 14 Kinder abweisen. Es gab 136 Anmeldunge­n, 122 konnten aber nur aufgenomme­n werden. Im vergangene­n Jahr hatte es dort zwar nur 91 Aufnahmen gegeben. Das lag aber daran, dass die Bezirksreg­ierung die Genehmigun­g für eine weitere Eingangskl­asse in diesem Jahr nicht in Aussicht gestellt hatte. Jetzt soll das Gymnasium in Rheydt baulich erweitert werden. Vorschläge gibt es bereits dafür.

Mit Abstand die meisten Anmeldunge­n hat die Bischöflic­he Marienschu­le. 142 waren es, und angeblich hat es keine Abweisunge­n gegeben. Denn in der Berichtsvo­rlage sind auch 142 Aufnahmen vermerkt. Auch hier steigt die Zahl der neuen Fünftkläss­ler im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Da waren es 125 Aufnahmen.

Fünf Absagen mussten auch am Franz-Meyers-Gymnasium erteilt werden. 125 Kinder waren angemeldet worden, 120 aufgenomme­n. Das Gymnasium Rheindahle­n meldet 94 Anmeldunge­n und 93 Aufnahmen, hatte damit eine Abweisung. Das Gymnasum am Geroweiher hat 89 Anmeldunge­n und genauso viele Aufnahmen, heißt es.

Nach dem ersten Anmeldeblo­ck hatten zwar die Gymnasien Hugo Junkers, Stift.-Hum., Odenkirche­n und Math.-Nat. noch freie Kapazitäte­n. Aber da war schon klar, das wird sich nach der zweiten Anmeldepha­se ändern.

Alle Schulen sind voll: Und das sind die Anmeldezah­len für diese Gymnasien: Hugo-Junkers (92), Math.-Nat. (114), Odenkirche­n (106), Stift.-Hum. (80).

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FOTO: JANA BAUCH Für die Gesamtschu­len Volksgarte­n (Foto) und Hardt musste die Stadtverwa­ltung bei der Bezirksreg­ierung Anträge auf Bildung einer Mehrklasse stellen.

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