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VRR sieht keine Verbesserung am Bahnhof Jüchen
JÜCHEN Die Bahnhaltepunkte in Jüchen stehen in der Kritik. Daran erinnert der jährlich erscheinende Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR).
Wie schon die Jahre zuvor, zeigt auch der Bericht von 2023 viele Mängel und Probleme – und wenig bis keine Verbesserungen. So erhielten die Jüchener Bahnhalte auch dieses Mal wieder die Bewertung „entwicklungsbedürftig“– und damit die zweitschlechteste der vier möglichen Kategorien.
Insgesamt wurden 296 Bahnstationen getestet, von denen gerade einmal 44 mit der Bestnote „ausgezeichnet“versehen wurden. 124 Stationen bekamen die Bewertung „ordentlich“, und ganze 120 Bahnhalte wurden, wie auch die in Jüchen, mit „entwicklungsbedürftig“gekennzeichnet. Damit ist die Stadt zwar weit von „gut“entfernt, aber auch nicht ganz unten angekommen – wurden doch ganze acht Stationen als „nicht tolerierbar“ eingestuft.
Grundlegendes Ziel des VRR-Stationsberichtes sei es, die Attraktivität des Schienennahverkehrs durch die Bewertung von Profitestern dauerhaft zu steigern. Um überhaupt im Stationsbericht berücksichtigt zu werden, muss an den Bahnhalten eine gewisse Mindestausstattung vorherrschen. Dazu zählen Stationsnamensschilder, Beleuchtungen, Sitzgelegenheiten, Abfallbehälter und weitere Ausstattungsstücke. Qualitativ wird hinsichtlich Sauberkeit und Schadensfreiheit der Station bewertet.
Die Bewertung der Jüchener Bahnhalte hat sich dabei seit dem vorherigen Jahr nicht verändert. Auch wenn die Fahrgastinformationen nach wie vor als „ausgezeichnet“bewertet werden, lassen doch die Aufenthaltsqualität und vor allem die Barrierefreiheit zu wünschen übrig. Obwohl sie sich bereits letztes Jahr überraschend in Hochneukirch, aufgrund eines ausreichenden taktilen Leitsystems, laut Sabine Tkatzik, Pressesprecherin des VRR, verbessert habe, verbleibt die Barrierefreiheit an der Jüchener Station immer noch in der schlechtesten Kategorie „sehr hoher Handlungsbedarf“.
Für die eigenen Bahnhöfe sehe die Stadt Jüchen in dem Stationsbericht des VRR einige Punkte mit Verbesserungspotenzial. „In Zeiten der Mobilitätsbeziehungsweise Verkehrswende ist es definitiv ein übergeordnetes Ziel, allen Bürgerinnen und Bürgern den barrierefreien Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen“, erklärt Norbert Wolf, Pressesprecher der Stadt Jüchen. Deshalb arbeite die Stadt im Rahmen der Investitionsförderung des VRR bereits seit Jahren auf eine vollständige Barrierefreiheit aller Bushaltestellen im Stadtgebiet hin.
Im Hinblick auf die Bahnhöfe Jüchen und Hochneukirch liege die Planungshoheit und Baulast allerdings im Wesentlichen bei der Deutschen Bahn. Wann es also tatsächlich zu Verbesserungen an den Bahnstationen Jüchen und Hochneukirch in Bezug kommt, bleibt offen.