Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Nabu ruft zur großen Vogelzählung auf
Dieses Wochenende findet die „Stunde der Gartenvögel“statt. Wer mitmachen kann, und was das überhaupt soll.
MÖNCHENGLADBACH Wer flattert da durch den Garten, durch den Park, vor dem Balkon? Wer sich diese und ähnliche Fragen schon mehrfach gestellt hat, ist prädestiniert für die „Stunde der Gartenvögel“. Dabei handelt es sich um eine bundesweite Aktion des Naturschutzbundes (Nabu). Jedes Jahr am zweiten Maiwochenende – also dieses Mal vom 9. bis 12. Mai – sind Menschen aufgerufen, für eine Stunde lang Vögel zu zählen und die Ergebnisse zu übermitteln.
Mit der Aktion, die nun seit bald 20 Jahren veranstaltet wird, sollen Trends in der Population verschiedener Arten festgestellt werden. Die können dann sogar auf kommunaler Ebene ausgewertet werden, da bei der Zählung der Ort berücksichtigt wird. So haben vergangenes Jahr etwa 100 Mönchengladbacher insgesamt fast 2300 Vögel erfasst. Am häufigsten beobachtet wurde dabei die Kohlmeise, die in 86 Prozent der Beobachtungsorte gesichtet wurde, und das mit durchschnittlich 3,26 Exemplaren. Knapp dahinter folgte der Haussperling (auch „Spatz“genannt), der durchschnittlich 3,24 Mal gezählt wurde und das an mehr als jedem zweiten Ort. Allerdings war ein Rückgang von mehr als 20 Prozent zu beobachten. Auf das Treppchen schaffte es zudem die Blaumeise (gesichtet in drei von vier Gärten, durchschnittlich 2,5 Vögel). Auf den weiteren Plätzen folgten die Elster, der Star (mit einem Zuwachs um 186 Prozent), die Amsel, die Ringeltaube, die Dohle, das Rotkehlchen und der Mauersegler.
Teilnehmen an der Aktion kann jeder. Denn zusätzlich zur statistischen Erhebung soll die „Stunde der Gartenvögel“auch Menschen für die Natur vor ihrer Haustür begeistern. Der Ort – egal, ob Park, Garten, Balkon oder am Fenster – für die Zählung kann frei gewählt werden. Zu zählen ist die höchste Anzahl Vögel einer Art, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet (oder gehört) werden kann. Es geht also immer um die Zahl, die zum selben Zeitpunkt zu sehen ist – und nicht im Verlauf der Zählung.
Auch sollte für die Beobachtung ein stationärer Ort gewählt werden. „Vogelsichtungen während eines Spaziergangs oder einer Exkursion sind leider nicht aussagekräftig und können nicht berücksichtigt werden“, betont der Nabu. Jungvögel im Nest werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Und Gruppen, die gemeinsam zählen, sollten am Ende eine gemeinsame Meldung machen. Und auch wenn wenig Vögel beobachtet wurden, sollte diese Information weitergegeben werden. „Auch wenn es vielleicht frustrierend ist, bitte melden Sie gerne auch solche Ergebnisse“, betont der Nabu. Denn auch solche Beobachtungen geben einen Hinweis auf die Entwicklung von Beständen.
Die Ergebnisse können per Online-Formular, über die App „Vogelwelt“, postalisch mittels eines Meldebogens oder telefonisch übermittelt werden. Die Meldungen müssen bis zum 20. Mai eingegangen sein. Weitere Informationen dazu, zur Aktion und eine Zählhilfe zum Herunterladen gibt es online unter www.stundedergartenvoegel.de.