Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Prozessauftakt nach Brandanschlag auf Bauernhof
(barn) Durch eine Art Molotowcocktail soll ein damals 45-jähriger Mann schwer verletzt worden sein. Ein anderer sei zwei Monate vorher mit einer leeren Bierflasche angegriffen worden. Und der Mutter seines Kindes soll der jetzt Angeklagte einen Schlag in den Bauch versetzt haben – obwohl die Frau das gemeinsame Kind auf dem Arm hielt. Dafür muss sich jetzt ein 27-jährige Mönchengladbacher vor dem Landgericht verantworten. Ihm werden versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und Körperverletzung vorgeworfen.
Beim Prozessauftakt bestritt der Angeklagte alle Vorwürfe, stellte sich als Unschuldslamm dar – eine Strategie, die Richter und Staatsanwalt kritisierten. Die regten an, die Verteidigungsstrategie zu überdenken.
Bier, Wodka und Jägermeister, Amphetamine und gelegentlich Kokain: Der Angeklagte gestand, seit rund sechs Jahren Alkohol und Drogen zu konsumieren. Er machte immer wieder Erinnerungslücken geltend. Als Saisonarbeiter hatte der gelernte Koch auf einem Bauernhof in Hehn gearbeitet, sich in eine der Töchter des Landwirts verliebt. Sie bekam ein Kind von ihm.
Die 32-Jährige sagte ebenso wie ihr Vater und eine ihrer Schwestern aus. Sie beklagte die enorme Eifersucht des Angeklagten, die unter anderem dazu geführt habe, dass er die Wohnung total verwüstet habe.
Zu einem früheren Zeitpunkt habe er ihr eine Backpfeife verpasst, die zu zwei Löchern im Trommelfell geführt habe. Die 32-Jährige habe die Beziehung beendet, erklärte aber auf Nachfrage, dass sie sich eine Beziehung mit dem Angeklagten durchaus vorstellen könnte. Er sei immer sehr liebevoll mit dem knapp zwei Jahre alten Kind umgegangen. „In ihm steckt auch etwas Gutes“, erklärte die 32-Jährige. Doch gab sie auch an, dass der Angeklagte sie regelmäßig beleidigt habe.
„Seine Auffälligkeiten wurden immer extremer“, sagte der Vater der 32-Jährigen über den Angeklagten. „Es wirkte so, als würde etwas in ihm brodeln.“Der Angeklagte sei eine gute Arbeitskraft gewesen, führte der Landwirt als dessen früherer Arbeitgeber aus. Das Wesen des 27-Jährigen zu beleuchten, gelang am ersten Verhandlungstag nur sehr unzureichend. „Einen Mitarbeiter hat er nachts mit einem Messer angegriffen“, erinnerte sich der Landwirt. Es habe Sticheleien gegeben, etwa über das Liebesleben seiner Partnerin. Der Angeklagte habe vor allem den Vorarbeiter des Betriebs im Verdacht gehabt, sich an seine Freundin heranzumachen.
Eine Polizeibeamtin sagte aus, dass der Verdächtige nach der Festnahme im Januar nach Benzin gerochen habe, das er für eine Brandbombe genutzt haben könnte. Der Prozess wird am 16. Mai fortgesetzt.
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