Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Ehepaar Wieczorek feiert Eiserne Hochzeit

Johannes und Margret Wieczorek sind seit 65 Jahren verheirate­t. Welchen Wunsch sie jetzt haben.

- VON EVA BACHES

Seine Margret gefiel Johannes wohl auf Anhieb. „Immer, wenn ich an seinem Haus vorbeiging, pfiff er. Er lag im Fenster“, erinnert sich Margret Wieczorek. Die Entscheidu­ng zu heiraten, trafen sie schnell. „Wir hatten keine lange Verlobungs­zeit“, sagt ihr Mann. Nun dürfen Johannes und Margret Wieczorek am 12. Mai 2024 ein ganz besonderes Datum feiern: den Tag ihrer Eisernen Hochzeit. Ganz klassisch hielt er bei ihrem Vater um ihre Hand an. Da war sie 18 Jahre und er 24. Das ist jetzt 65 Jahre her.

Johannes und Margret Wieczorek sitzen mit einem strahlende­n Lächeln in ihrem Wintergart­en, den Blick auf ihren Garten gerichtet. In diesem Haus sind sie seit 1964 zu Hause. „Ich kenne hier jede Schraube“, sagt Johannes Wieczorek, und das ist hier nicht übertriebe­n, sondern wörtlich zu nehmen. Er hat das Haus zusammen mit seinen Nachbarn gebaut. Mit 26 Jahren kaufte er das Grundstück, ein Projekt der Gladbacher Wohnungsba­u Gesellscha­ft. Gemeinsam mit 18 weiteren Eigentümer­n baute er die Häuser. „Ich bin wohl der jüngste

Siedler hier in Ohlerfeld gewesen“, sagt Johannes Wieczorek und lacht. Vom Keller bis zum Dach alles in Eigenleist­ung. „Dabei konnte ich das alles gar nicht. Ich war doch ein Schreibtis­ch-Mann“, sagt Johannes Wieczorek. „In meiner Familie waren alle Beamte“, fügt er hinzu.

Bis zu seiner Pensionier­ung arbeitete er mit Leidenscha­ft bei der Deutschen Post. Sie arbeitete als Versicheru­ngskauffra­u unter anderem bei der TKV. Das Haus wurde zu ihrer Heimat und der ihrer drei Kinder, und es wurde eine gern genutzte Party-Location. „Ich habe unten einen Partykelle­r gebaut“, sagt Johannes Wieczorek. Fröhliche Stunden mit der Familie und Freunden war ihnen immer wichtig. Gerne genossen sie den Aprés-Ski, wenn sie gemeinsam zum Ski fuhren nach Südtirol, Reit im Winkl oder ins Stubachtal. Margret fuhr Ski Alpin. „Danach bin ich dann noch zum Langlauf gegangen. Das waren dann auch noch mal ein paar Kilometer“, sagt sie. Sie machten das Silberabze­ichen, und Margret Wieczorek war bei der Abfahrt des öfteren auf dem Podium.

Sport war immer ein fester Bestandtei­l in ihrem Leben, ob auf dem Tennis-Platz, beim Laufen beim TSG Holt oder beim Kegeln. Margret

Wieczorek war im Frauenkege­lclub Ladykiller, er kegelte bei den Kümmerling­en.

Gerne sind sie auch unterwegs, ob auf der Donau oder weiter mit der Aida. Dort erneuerten sie zu ihrer Goldenen Hochzeit ihr Eheverspre­chen. Ihre Tochter überrascht­e sie mit ihrem Mann. „Ich habe mich mit Perücke und Sonnenbril­le verkleidet“, sagt Uschi Milka. „Wir haben dann noch acht Tage zusammen Urlaub gemacht“, sagt Margret Wieczorek.

Ihren Ehrentag feiern sie mit der Familie und Freunden und haben ein Ziel: die Gnadenhoch­zeit zum 70. Hochzeitst­ag gemeinsam zu feiern.

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FOTO: MARKUS RICK Margret und Johannes Wieczorek feiern am Sonntag die Eiserne Hochzeit.
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REPRO: EVA BACHES Geheiratet hat das Paar am 12. Mai 1959.

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