Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Borussia will sich mit Mut „über die Ziellinie“retten
Gewiss wird am Samstagnachmittag im Borussia-Park ein Wiehern erklingen – es ist das akustische Signal, auf das die Bekanntgabe der Zwischenergebnisse auf den anderen Plätzen erfolgt.
Ob dies angesichts der Tabellensituation das Duell zwischen dem 1. FC Köln und Union Berlin inkludiert, vermochte Gladbachs Trainer Gerardo Seoane am Freitag noch nicht zu sagen. „Wir wollen das beeinflussen, was wir können – unser Spiel –, und nicht auf die Anzeigetafel schauen“, betonte der Schweizer vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt.
Das 0:0 gegen Union Berlin vor zwei Wochen soll mindestens den Tiefpunkt in Sachen Verunsicherung markiert haben. Den Borussen schlotterten die Knie und sie wirkten heilfroh, Union mit dem torlosen Remis irgendwie hinter sich in der Tabelle gehalten zu haben. „
Viele hatten diese Situation zum ersten Mal – Abstiegskampf im Duell mit einem direkten Konkurrenten. Das hat man deutlich gespürt“, sagte Seoane. „In Bremen haben wir diesbezüglich eine sehr gute Reaktion gezeigt und mutiger, vertikaler gespielt.“
Von außen war den Profis im Training nicht anzumerken, dass trotz der besten Ausgangssituation aller fünf verbliebenen Anwärter für den Relegationsplatz erst einmal der Worst Case abzuwenden ist und gegen Frankfurt noch einiges auf dem Spiel steht.
„Man sollte nicht gefangen sein in seinen Gedanken, sondern viel mehr im Jetzt unterwegs sein – überlegen, was zu tun ist, und nicht mit Ängsten beschäftigen“, riet Seoane seinen Spielern indirekt.
„Wir werden defensiv gefordert sein, wollen aber wie in Bremen in der Startphase offensiv mutig agieren mit einer guten Kontersicherung. Das Wichtigste ist, dass wir bei uns sind und uns nicht auf das fokussieren, was auf anderen Plätzen passiert.“
Personell wollte sich Seoane wie gewohnt nicht in die Karten schauen lassen. Alassane Plea wäre bereit für die Startelf, im Tor fällt die Entscheidung zwischen Jonas Omlin und Moritz Nicolas, im zu erwartenden 3-5-2 machen Manu Koné, Rocco Reitz und Florian Neuhaus die beiden Positionen auf der Doppelacht unter sich aus, auf den Flügeln gibt es in Franck Honorat, Stefan Lainer, Joe Scally und Luca Netz gleich vier Bewerber für zwei Jobs.
Das Wie rückt vorerst in den Hintergrund bei Borussia. „Viel wichtiger ist, dass wir mit dem gesamten Team über die Ziellinie kommen“, sagte Seoane. „Offensiver Mut“und „defensives Gewisssen“, das sind die Leitplanken im Saisonfinale, es geht primär um die Rettung. „Dann wird man in der neuen Saison mehr darüber sprechen können, wie unser Fußball in der Zukunft aussehen soll – was haben wir schon, was fehlt vielleicht noch?“, erklärte Seoane.