Rheinische Post Opladen

„Flüchtling­sarbeit bis an die Grenze der Belastbark­eit“

-

Herr Bollermann, wieso ist die Bezirksreg­ierung Arnsberg für das gesamte Flüchtling­swesen in NRW zuständig?

BOLLERMANN Wir sind auch für den Bergbau zuständig. Das ist alles historisch gewachsen.

Kann das denn so bleiben angesichts der Flüchtling­sströme?

BOLLERMANN Im Prinzip ja. Die Suche nach geeigneten Unterkünft­en könnte vielleicht verlagert werden, aber die Betreuung der Heime liegt besser in einer Hand.

Ihre Behörde fühlt sich also nicht überforder­t?

BOLLERMANN Überhaupt nicht. Wir haben profession­elle Strukturen. Ich bin aber froh über die personelle Verstärkun­g, die uns Minister Jäger zugesagt hat. Meine Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sind schon jetzt an der Grenze der Belastbark­eit.

Gibt es Ihrer Ansicht irgendwelc­he Versäumnis­se?

BOLLERMANN Nein. Das Einzige, was wirklich stört, ist die Leistungsf­ähigkeit des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e. Es wirkt wie ein Flaschenha­ls. Die Registrier­ung der Flüchtling­e dauert viel zu lange.

Ärgern Sie sich, die Überprüfun­g der Sicherheit­skräfte nicht schon früher veranlasst zu haben?

BOLLERMANN Nein. Wir befanden uns ja nicht im rechtsfrei­en Raum. Wir hatten schon früher Qualitätss­tandards, wie etwa die Vorlage eines polizeilic­hen Führungsze­ugnisses. Zudem gab es bislang keinen Anlass für eine Verschärfu­ng. Heute haben wir mit allen Unternehme­n klare Vereinbaru­ngen getroffen. Alle Sicherheit­skräfte in den Unterkünft­en müssen der freiwillig­en Sicherheit­süberprüfu­ng durch Polizei und Verfassung­sschutz zustimmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany