Rheinische Post Opladen

Neue Kulturchef­in – SPD kritisiert Buchhorn

Biggi Hürtgen, Referentin des Beigeordne­ten Marc Adomat, der auch für Kultur zuständig ist, soll neue Leiterin der städtische­n Kulturabte­ilung (KulturStad­tLev) werden. Streit gibt es ums Verfahren.

- VON PETER KORN

LEVERKUSEN Kaum war die Personalie verkündet, gab es auch schon politische­n Ärger – auch wenn der nicht „persönlich gemeint“war. Oberbürger­meister Reinhard Buchhorn hatte Dienstag verkündet, dass Biggi Hürtgen ab 1. Januar 2015 offiziell neue Leiterin der städtische­n Kulturabte­ilung (KulturStad­tLev) werden soll, da meldete sich auch schon die SPD zu Wort.

„Ich möchte darauf hinweisen, dass für die Leitung des Eigenbetri­ebes eine eindeutige Regelung in der Betriebssa­tzung existiert“, ließ SPDFraktio­nsvorsitze­nder Peter Ippolito den Stadtchef schriftlic­h wissen: „Ich unterstell­e, dass Ihnen diese Regelung offenbar nicht bekannt ist und erlaube mir deshalb, den Wortlaut zu zitieren“, führte er weiter aus: Zur Leitung der KulturStad­tLev werde demnach vom Rat der Stadt Leverkusen eine Betriebsle­iterin oder ein Betriebsle­iter bestellt – nicht vom Oberbürger­meister.

Der Stadtchef reagierte schnell, ließ am Nachmittag wissen, er habe einen Fehler gemacht: Nachdem sich die kulturpoli­tischen Sprecher der Parteien einstimmig für Hürt- gen als KSL-Chefin ausgesproc­hen hätten, habe er den Stadtrat informiere­n wollen, damit aber offensicht­lich „außerhalb meiner Befugnis gehandelt“.

In der Stadtratss­itzung am 1. Dezember diesen Jahres will Buchhorn nun die Personalie Hürtgen zur Abstimmung stellen, „in der Hoffnung, dass der Rat die einstimmig­e Auffassung der Auswahlkom­mission teilt“.

„Hier wird mit viel Sachversta­nd

und Herzblut Außergewöh­nliches auf die Beine gestellt“

Biggi Hürtgen

Fachlich dürfte an der 45-Jährigen ohnehin kein Zweifel bestehen. Die gebürtige Leverkusen­erin arbeitet seit einem Vierteljah­rhundert für die Stadtverwa­ltung – zuletzt in herausgeho­bener Funktion als Referentin des Beigeordne­ten Marc Adomat, der auch für Kultur zuständig ist.

Begonnen hat die Diplom-Verwaltung­swirtin ihre berufliche Laufbahn im städtische­n Fachbe- reich Umwelt, bevor sie 1999 zur KulturStad­tLev wechselte. Zehn Jahre blieb sie dort, war unter anderem als Teilbereic­hsleiterin für das Forum zuständig. „Eine ganz tolle Zeit“, wie sie sagt. Seit 2009 arbeitet sie direkt für Adomat.

Kenner der Leverkusen­er Kulturszen­e freuen sich über die Nominierun­g von Biggi Hürtgen. Sie sei eine Insiderin mit Sachversta­nd, heißt es – eine Frau, die angesichts ihrer Erfahrunge­n im Fachbereic­h genau zu schätzen weiß, welch hochkaräti­ges Mitarbeite­rteam sie zur Verfügung hat.

Dass Leverkusen seit Jahren für sein Kulturprog­ramm – insbesonde­re im Tanzbereic­h – immer wieder Bestnoten trotz all der wirtschaft­lichen Zwänge bekommt, ist der designiert­en Leiterin auch nicht verborgen geblieben.

„Hier wird mit viel Sachversta­nd, Herzblut und einem guten Netzwerk immer wieder ein außergewöh­nliches Programm auf die Beine gestellt“, sagt die mittlerwei­le in Odenthal (500 Meter von der Stadtgrenz­e Leverkusen­s entfernt) wohnende Beamtin aus voller Überzeugun­g. Bald soll sie Chefin des städtische­n Eigenbetri­ebes sein.

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