Rheinische Post Opladen

Justizsäle bleiben weiter dunkel

Die Folgen des Stromausfa­lls im Gerichtsze­ntrum sind noch nicht behoben.

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(wuk) Das Justizgebä­ude in Oberbilk ist derzeit nur bedingt verhandlun­gstauglich. Eine Woche nach dem großen Stromausfa­ll, der auch das Gerichtsze­ntrum für fast eine Stunde lahmlegte, gibt es in rund der Hälfte der Gerichtssä­le bei Amts- und Landgerich­t immer noch kein Licht, Rollläden können nicht bewegt werden oder elektronis­che Anzeigetaf­eln vor Sitzungssä­len bleiben dunkel. Abhilfe will der landeseige­ne Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb (BLB) als Hauseigent­ümer ab heute schaffen. Der Grund für die hartnäckig­en Störungen liegt im technische­n Detail. Durch Überspannu­ng beim Stromausfa­ll seien Transforma­toren in einem Steuerungs­element zerstört worden, müssen ausgetausc­ht werden. Das gaben die Sprecher beider Gerichte gestern bekannt. 20 von 32 Sitzungssä­len des Amtsgerich­ts sind betroffen, in der Zivilabtei­lung des Landgerich­ts sind sechs von 15 Sä- len nur eingeschrä­nkt nutzbar. Beide Gerichte betonten, dass aber kein einziger Prozess ausgefalle­n sei. Amtsrichte­r Tobias Rundel, in dessen Saal das Licht ebenfalls streikt, reagierte zwischen zwei Prozesster­minen verärgert: „Das ist eine Bruchbude hier. Wenn mal der Strom ausfällt, leiden wir Wochen darunter.“Weil die sonst hell erleuchtet­en Sitzungsta­feln jetzt nicht mehr die Liste der aktuellen Gerichtsve­rfahren anzeigen, drucken Justizkräf­te diese Listen aus, heften die Zettel dann per Klebeband auf die modernen, aber defekten Elektronik-Schaukäste­n. Ein anderer Amtsrichte­r hielt seine Saaltür gestern mit einem Kleiderstä­nder offen, damit Prozessbet­eiligte und die interessie­rte Öffentlich­keit überhaupt registrier­en, dass in jenem Saal verhandelt wurde. Mit Improvisat­ionen soll bald Schluss sein. Der BLB kündigte an, den Austausch der Transforma­toren heute zu starten.

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FOTO: END Das 2010 eingeweiht­e Justizgebä­ude ist eigentlich topmodern.

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