Giants gegen Gießen – Duell der Enttäuschten
Die Leverkusener Basketballer wollen heute (17 Uhr, Smidt-Arena) beim Heimauftakt die ersten Punkte der neuen ProA-Saison an.
LEVERKUSEN Freude und Stolz über die gezeigten Leistung beim großen Aufstiegsfavoriten Vechta waren berechtigt. „Ich bin sehr stolz auf mein Team, wir haben einem Gegner der in jeder Hinsicht über ganz andere Mittel verfügt als wir bis zuletzt alles abverlangt und das vor dieser immensen Kulisse“, betonte Achim Kuczmann unmittelbar nach der Niederlage im Auftaktspiel der Zweiten Basketball-Liga ProA.
Bei all dem Lob für die kämpferisch einwandfreie Leistung seiner Spieler, bleibt allerdings auch die Erkenntnis, dass die beiden Punkte im Norden geblieben sind. Und das Gefühl, zwar gut gespielt, am Ende aber ohne Zählbares dazustehen, kennen die Giants ja noch gut aus dem Vorjahr – besonders aus den ersten Partien. Fünf Versuche brauchten die Riesen vom Rhein damals bis zum ersten Sieg, solange soll es wenn es nach dem Trainer geht diesmal freilich nicht dauern: „Wir stehen in der Etattabelle sicherlich ganz unten drin, aber so spielt die Mannschaft nicht, weder in der vergangenen noch in dieser Saison. Wenn wir weiter so spielen wie in Vechta werden alle Teams Probleme mit uns haben.“
Noch mehr Probleme hätten die Gegner, wenn Ben Spöler wieder zum Einsatz käme. Der Rotschopf wurde beinahe die komplette Vorsaison wegen einer schweren Schulterblessur vermisst. Die ist zwar mittlerweile abgeklungen, dafür plagen den Center aktuell hartnäckige Achillessehnenprobleme, weshalb der letzte Teil der Vorbereitung und der Auftakt in Vechta für den 2,06-Meter-Hühnen ins Wasser fiel. Ob der 26-Jährige heute Abend (Smidt-Arena, 17 Uhr) wieder mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig. „Unsere Physios haben ihn diese Woche jeden Tag intensiv behandelt, natürlich bringt ein Spieler seines Kalibers der Mannschaft spielerisch und psychologisch einen Riesenschub, aber wir werden nichts erzwingen, wenn es nicht reichen sollte, werden es andere richten“, sagt der Bayer-Coach, der damit neben den zuletzt überzeugenden Jake Koch und Götz Twiehoff auch Matthias Goddek auf dem Schirm haben dürfte. Der Kapitän hatte bereits in Vechta auf den Innenpositionen ausgeholfen.
Den heutigen Gegner Gießen plagen ähnliche Sorgen was den Auftakt angeht. Die vom Ex-Leverkusener Denis Wucherer trainierten Hessen unterlagen Liga-Neuling Hamburg mit 65:66. Sollten die Riesen in der Schlussphase vorne liegen, täten sie gut daran, die 46ers nicht abzuschreiben. Denn gegen die Nordlichter hätte der Vorjahresvierte innerhalb einer Minute dank seiner Scharfschützen Besnik Bekteshi und Anthony DiLeo beinahe neun Punkte Rückstand aufgeholt. „Gießen zählt ähnlich wie Vechta zu den Schwergewichten der Liga. Dennoch wollen wir in unserem ersten Heimspiel auch den ersten Sieg einfahren“, sagt Kuczmann.