Nachhaltigkeit aus Überzeugung
Viele Finanzhäuser nennen Nachhaltigkeit bei der Wertpapieranlage als erstrebenswertes Ziel. In der Praxis bleibt davon oft nicht viel übrig. Das Bankhaus Metzler investiert nicht nur nachhaltig, sondern hat die komplette Bank seit Generationen darauf ausgerichtet.
Der Markt für Privatbanken in Deutschland ist attraktiv. Immer mehr vermögende Kunden suchen nicht nur FinanzExpertise, sondern schätzen den diskreten Charme individueller Beratung, gepaart mit einer kaufmännischen Ehre, die, so scheint es manchmal, vielen Großbanken mittlerweile abhandengekommen ist. Die Banking-Industrie hat in den vergangenen zehn Jahren als Mitverursacher der weltweiten Finanzkrise ihren guten Ruf verspielt. Doch das Ansehen vieler Privatbanken ist nach wie vor tadellos.
Ein Grund dafür könnte sein, dass insbesondere familiengeführte, mittelständische Banken traditionell eher langfristig denken und nicht sofort jede neue Mode des Investmentbankings mitmachen. Das kam der Branche in der Finanzkrise zugute – so auch dem Bankhaus Metzler, das sich seit rund 340 Jahren in Familienbesitz befindet und seine Unabhängigkeit bis heute bewahrt hat.
„Unabhängigkeit bedeutet für uns nicht nur, dass es keinen externen Investor gibt, sondern dass wir sehr konse- quent unseren eigenen Weg gehen“, sagt Tobias Graf von Bernstorff, Leiter der MetzlerGeschäftsstelle Köln/Düsseldorf. „Unsere Bank verfügt über ein Wertegerüst, auf das alles andere aufbaut. Das bezieht sich sowohl auf unsere Anlagepolitik als auch auf unser Unternehmen und den Umgang mit unseren Kunden“, so Bernstorff.
Vorwiegend mittelständische Unternehmer mit langfristigem Horizont und langfristigen Zielen suchen die Expertise der Privatbank, aber auch Stiftungen. „Wir wollen für unsere Kunden generationenübergreifend Vermögen erhalten. Und dabei befolgen wir sehr klare und einfach verständliche Grundregeln“, erklärt Bernstorff. Nicht jeder, der ein Vermögen zu verwalten hat, sei deshalb uneingeschränkt als Kunde bei Metzler an der richtigen Adresse. Passten die Wertevorstellungen des Anlegers nicht mit denen der Bank zusammen, sei eine Zusammenarbeit nicht sinnvoll. „Es überzeugt unsere Kunden, dass wir einen inneren Kompass haben. Das unterscheidet uns von anderen“, sagt Tobias Graf von Bernstorff.
Zu den wichtigen Grundregeln des Hauses gehört es, dass Metzler keinen Eigenhandel in Aktien betreibt. Metzler handelt also nicht ohne Kundenmandat auf eigene Rechnung mit Dividendenpapieren. Für die Bank selbst bedeutet das zwar eine Einschränkung. Denn durch Aktieneigenhandel lassen sich zusätzliche Einnahmen, ergänzend zum Kundengeschäft, erzielen. Bei einigen Banken sorgt Investmentbanking mittlerweile sogar für den Großteil der Gewinne.
„Unsere Bank verfügt über ein Wertegerüst, auf das alles
andere aufbaut“
Tobias Graf Bernstorff
Bankhaus Metzler
Doch der Eigenhandel birgt für Kunden der Bank eine Gefahr: Finanzinstitute mit Eigenhandel neigen nicht selten dazu, ihren Kunden Wertpapiere aus dem eigenen Portfolio zu verkaufen. Flankiert wird diese Politik oft mit dem Vertrieb eigener Finanzprodukte. Selbst wenn Banken, die Eigenhandel betreiben, chinesische Mauern in ihre Strukturen einziehen, bleibt doch immer der Anreiz für die jeweilige Bank erhalten, den erfolgreichen Finanzvertrieb der bestmöglichen Kundenbetreuung vorzuziehen. Beim Bankhaus Metzler ist Eigenhandel genau aus diesem Grund kein Thema. „Wir konzentrieren uns auf unsere Dienstleistung. Ein Interessenkonflikt zwischen Vertrieb und Kundenbetreuung ist bei uns ausgeschlossen“, so Bernstorff.
Ein weiterer Grundpfeiler der Privatbank ist die Anlagepolitik, die konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist und auf und den Einsatz von Finanzprodukten wie etwa Zertifikate oder Optionen verzichtet. „Wir setzen auf die klassischen, einfachen Strukturen. Aktien und Anleihen sind die Basis, mit der sich unsere Strategien umsetzen lassen. Mehr braucht es nicht. Durch eine gezielte Diversifikation des Portfolios können wir die uns anvertrauen Vermögen damit sowohl gegen deflationäre als auch gegen infla-
Zu den Grundregeln des Hauses gehört
es, dass Metzler keinen Eigenhandel
betreibt
tionäre Tendenzen schützen“, erklärt Bernstorff.
Bei der Auswahl der Wertpapiere setzt das Bankhaus darauf, Aktien und Anleihen von unterbewerteten Unternehmen zu finden, die nachhaltig wirtschaften. Das Research, also die Marktanalysen, übernehmen hauseigene Experten. „Eine Ausnahme bilden Aktien aus Asien und Emerging Markets. Da greifen wir auf externe Expertise zurück“, sagt Bernstorff.
Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Unternehmen arbeitet Metzler mit dem Nachhaltigkeits-Spezialisten Oekom Research zusammen. Aktien von Firmen, die etwa mit Kinderarbeit, Pornografie oder Waffen in Verbindung gebracht werden, bleiben in Kunden-Portfolios, die Metzler betreut, außen vor – jedenfalls so weit, wie es möglich ist. Die Kontrolle ist auch für einen Spezialisten wie Oekom oft schwierig. Schließlich lebt nicht jedes Unternehmen seine eigenen Prinzipien so konsequent wie das traditionsreiche Bankhaus. Die Zeiten ändern sich rasant, damit auch die Einstellungen der Wirtschaftsteilnehmer. Zum Beispiel die mittelständischen Unternehmer: Früher trennten sie bei Bankgeschäften gerne die Firmen- von der privaten Seite. „Das hat sich insbesondere im Zuge der Finanzkrise seit 2008 verschoben“, beobachtet Oliver Plaack, Leiter des Geschäftsbereichs Vermögende Privatkunden bei HSBC. Heute suche der Markt die ganzheitliche Beratung.
Ein großes Wort, das viele gerne verwenden. Damit es keine Hülse bleibt, muss es mit Inhalt gefüllt werden. Der sieht bei der international gut aufgestellten Bank HSBC so aus: „Wir beraten Unternehmer nicht nur bei der Geldanlage, sondern auch im Rahmen ihrer Expansion ins Ausland oder bei der Finanzierung durch die enge Verzahnung der Betreuer auf der Firmen- und Privatseite“, nennt Plaack Beispiele. Der Privatkundenexperte sieht damit sein Haus auf Erfolgskurs: „Das Geschäft mit Unternehmern ist der größte Volumentreiber in unserem Private Banking.“
Das ist sicherlich auch in der Internationalität der HSBC begründet, die die Unternehmer gerade in einer globalisierten Welt schätzen. Wie der komplette Name – Hongkong & Shanghai Banking Corporation – nahelegt, ist die Bank seit jeher stark in asiatischen Märkten. Allein in China unterhält das Institut 160 Niederlassungen in 50 Städten. Eine Fokussierung auf Asien greife indes zu kurz, betont Plaack: „Wir sind in Lateinamerika, im Nahen Osten und in Nordafri- ka eine der größten Auslandsbanken.“
Also kurz: global präsent. HSBC beschäftigt 254 000 Mitarbeiter weltweit, davon 63 000 in Nord- und Südamerika, allein in Brasilien 22 000. Für den mittelständischen Unternehmer außerdem interessant: „Wir können international nicht nur die Märkte abdecken, sondern auch zum Beispiel Gehaltskonten in Taiwan führen, eine Unternehmensfinanzierung in Ägypten bereitstellen oder in Brasilien eine Vermögensverwaltung organisieren“, sagt Plaack.
Daraus ergibt sich auch unter dem Blick der Geldanlage so manch spannender Aspekt. Ein Beispiel: Wer ein Konto in der chinesischen Währung Renminbi führe – bei der HSBC in China oder in Düsseldorf möglich – könne damit höhere Zinsen erwirtschaften als in einigen anderen wichtigen Währungen, erklärt Plaack. Auf solche Details kommen die PrivateBanking-Experten der Bank, weil sie auf eine umfassende globale Markterforschung (Research) der Bank zurückgreifen können – „mit insgesamt immerhin 19 000 Research-Publikationen im Jahr“, wie Plaack bemerkt. Vor allem könnten die Anlageberater „einfach zum Hörer greifen und die Kollegen vor Ort um ihre Einschätzung bitten“.
Mit diesem Input, den Ideen und Analysen gewappnet, stellen die Experten mit ihren Kunden dann Anlagekonzepte zusammen. Zum Einsatz kommt hier die komplette Breite der Anlagemöglichkei- ten von ETFs, Aktieninvestments, Anleihen bis hin zu Direktinvestitionsmöglichkeiten im Ausland. Wichtig: „Jeder muss heute gefühlt mutiger sein als früher“, betont Plaack. In Zeiten niedriger Zinsen sei es riskanter, nichts zu tun, als bei der Anlage ein kalkuliert höheres Risiko einzugehen. Das lasse sich begrenzen, indem man breit streut.
Konkret heißt das in der Anlageberatung der HSBC: Aktienanlagen werden gegenüber Anleihen bevorzugt. Bei Anleihen setzen die Profis auf Papiere in den Wachstumsmärkten, auf High Yields (hochverzinsliche, dadurch natürlich mit etwas mehr Risiko behaftete Bonds), Neuemissionen und Schuldverschreibungen in unterschiedlichen Währungen. Der Zeithorizont ist derzeit eher kurz- bis mittelfristig. Darstellbar sei dies, eben weil die Beratung auf der internationalen Erfahrung der großen Bank beruhe, sagt Plaack. Der Beratungsbedarf sei nach wie hoch, stellt der Experte fest. Die Niedrigzinsphase mache den Kunden ebenso Sorge wie die internationalen Krisen. Gerade bei Unternehmern spiele zudem die Nachfolgefrage eine wichtige Rolle. Hier unterstützen die Experten der Bank die Familien bei der Suche nach Lösungen etwa in testamentarischen Dingen oder der gesellschaftsrechtlichen Konstruktion. Darüber hinaus sind Stiftungen und Family Offices Bereiche, mit denen sich die Anlageexperten beschäftigen. Ganzheitlich eben.
Zum Einsatz kommt die komplette Breite der Anlage
möglichkeiten