Schwadbud – jeck, gemütlich, trendy, Opladen
ßeren Gaben nur so in den Hut. Bahnstadt-Chefin Vera Rottes steigerte mit, die Närrische Kolpingsfamilie, ein Trupp jecker Wiever aus Leichlingen, bunt kostümierte Frauen, die nach ihren Männern beziehungsweise deren Portemonnaies riefen. Ersteigert hat sie schließlich Ratsherrin Christine Richerzhagen, die sie aber an einen Tuschmaschinenfan abtrat.
Apropos Politik: Bernhard Marewski (CDU) chauffierte „Den Schaufför von dä Merkel“Büttenredner Jens Singer (SPD, Regieruns- direktor in Berlin) zur Schwadbud, Rainer Schiefer (CDU) plauderte die Sonne herbei und Kulturdezernent Marc Adomat versicherte, er fahre keinesfalls am Sonntag in seine Geburtsstadt Wuppertal zum Wupptika-Zug, sondern gehe schön nach Wiesdorf zum Zoch. So ist’s richtig.
Überhaupt hatte die Schwadbud gestern viel Besuch aus der Ferne: Carola Lisson aus Radolfzell am Bodensee verzichtete wegen familiärer Bande auf den „Schmotzigen Donnerstag“in ihrer Heimat. Ingrid Stiene aus Dortmund erlebte kurz nach dem Eintritt ins Rentenalter endlich den rheinischen Straßenkarneval. „Alles super. Nur diese Liedtexte, das ist für mich eine Fremdsprache“, gestand sie. Ihre Opladener Freundin Waltraut Minwegen konterte: „Du musst kein Kölsch lesen können, Du kannst es doch schon trinken.“Hätte er nicht wieder zurück in die verbotene Stadt Düsseldorf gemusst, dann hätte Horst Thoren, stellvertretender Chefredakteur der Rheinischen Post gestern sicher auch ein Gläschen Kölsch gekostet. Das trinke er nämlich gerne, versicherte er überzeugend. Dann stellte er fest: „Die Schwadbud, das ist ja wie bei einer Sitzung im Saal, hier geht es Schlag auf Schlag.“
Womit er völlig Recht hatte. Denn neben Prinz, Dreigestirn und Mariechenprinz gaben sich die Stadtgarde Opladen (mit dem grandios singenden Funkemariechen Vicky), die Prinzengarden Leverkusen und Opladen, die Neustadtfunken samt späterem Auftritt ihrer Pänz vom Rosenhügel, die Altstadtfunken und die Roten Funken der RP die Ehre.
Ganz verzückt waren alle Teilnehmer der Schwadbüd (zu der machte Gillian I. vom Kinderprinzenpaar die Schwadbud) von den Tanzgarden der Altstadt-, Neustadt- und Roten Funken, deren akrobatische Einlagen zu „Zugabe“-Rufen animierten. Die kassierte auch die Schwadbud-Band „Halbe Lunge“, die bis in den Nachmittag bestens unterhielt. Dass Käthe Steinke nicht dabei war, ist da keinem mehr aufgefallen. Schade war’s trotzdem.