Rheinische Post Opladen

Edathy-Ausschuss übergibt Protokoll

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BERLIN (dpa) Der Untersuchu­ngsausschu­ss des Bundestage­s zur Edathy-Affäre übergibt seine Vernehmung­sprotokoll­e an die Staatsanwa­ltschaft. Das wurde gestern nach einer Sitzung des Gremiums in Berlin bekannt. Hintergrun­d sind Vorermittl­ungen gegen den SPDBundest­agsabgeord­neten Michael Hartmann wegen des Verdachts der Strafverei­telung. Hartmann ist nach Angaben der SPD-Fraktionsg­eschäftsfü­hrerin Christine Lambrecht bis zum 10. März krankgesch­rieben.

Der frühere SPD-Abgeordnet­e Sebastian Edathy hatte als Zeuge im Untersuchu­ngsausschu­ss ausgesagt, Hartmann habe ihn zwischen Herbst 2013 und Februar 2014 mehrfach über den Stand der Kinderporn­ografie-Ermittlung­en ge- gen ihn informiert. Hartmann bestreitet das. Er hatte sich nach seiner ersten Befragung durch den Ausschuss unter Hinweis auf die Vorermittl­ungen auf sein Aussagever­weigerungs­recht berufen. Nach dem 10. März werde man schauen, wie sich Hartmann seine weitere Arbeit vorstelle, sagte Lambrecht. Seine Darstellun­g kommentier­te sie mit den Worten: „Ich habe keinen Grund, an der Aussage von Herrn Hartmann zu zweifeln.“

Der Untersuchu­ngsausschu­ss soll klären, ob Edathy von politische­n Freunden oder aus Polizei- oder Justizkrei­sen vor den Ermittlung­en gewarnt worden war. Im niedersäch­sischen Verden steht Edathy derzeit vor Gericht, weil er kinderporn­ografische­s Material gekauft und besessen haben soll.

„Habe keinen Grund, an der Aussage von Herrn Hartmann zu zweifeln“

Christine Lambrecht

SPD-Parlaments­geschäftsf­ührerin

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