Rheinische Post Opladen

„Charlie Hebdo“verspottet nicht nur Islamisten

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PARIS (lon) Nach sechswöchi­ger Pause ist gestern die neue Ausgabe der französisc­hen Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“erschienen. Die Folgen des Anschlags vom 7. Januar sind auch im neuen Heft noch präsent, das in einer Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren gedruckt wurde. „Es geht wieder los“, lautet die Schlagzeil­e auf der knallroten Seite eins. Gemeint ist die Jagd auf „Charlie“. Ein kleiner Hund mit einer Ausgabe der Zeitung in der Schnauze wird von all denen verfolgt, die sich von den Karikature­n des Blattes seit jeher beleidigt fühlen: die Rechtspopu­listin Marine Le Pen, der Papst, Ex-Präsident Nicolas Sarkozy und ein schwarzer Kampfhund mit Dschihadis­ten-Stirnband.

Sieben Wochen nach dem islamistis­chen Anschlag auf die Redaktion, bei dem zehn Journalist­en und zwei Polizisten starben, ist der Islamismus auch im neuen Heft ein Thema. „Fruchtbare Debatte über die Meinungsfr­eiheit in Kopenhagen. In weniger als zwei Minuten auf 200 Ideen geschossen“, steht unter einer Zeichnung zu den Anschlägen in der dänischen Hauptstadt. Mit der neuen Nummer wollen die Journalist­en, die nun in den Räumen der Zeitung „Libération“arbeiten, wieder zu einer Art Redaktions­alltag zurückkehr­en. Nach dem Tod von Redaktions­leiter Stéphane Charbonnie­r hat Zeichner Laurent Sourisseau (Riss) die Leitung übernommen. Zwei neue Zeichner stießen außerdem zum Team.

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FOTO: AFP Ein Mann liest in Lille die neueste Ausgabe der Satire-Zeitung.

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