Datenbank gegen Tachobetrug geplant
Experten schätzen, dass bei jedem dritten Auto der Tachostand vor dem Verkauf manipuliert wird. Dadurch entstehen Käufern hohe Schäden. Ein neues System soll Manipulationen für Tacho-Betrüger künftig deutlich schwerer machen.
DÜSSELDORF Eine bundesweite Datenbank soll Autokäufer künftig gegen den Betrug bei Tachomanipulationen schützen. Derzeit schätzen Experten, dass bei jedem dritten Auto der Kilometerstand manipuliert und das Auto so auf „jünger“getrimmt wurde. Dadurch erzielen die Betrüger im Schnitt pro Auto eine illegale Wertsteigerung von 3400 Euro. „Der Gesamtschaden beläuft sich in Deutschland jährlich auf sieben Milliarden Euro“, sagte Björn Hinrichs von der Arvato Financial Solutions.
Geschädigt werden vor allem Verbraucher, weil sie für Uralt-Fahrzeuge viel zu viel Geld zahlen. Betroffen sind aber auch Kfz-Versicherungsunternehmen, die nach Unfallschäden für „verjüngte“Autos mehr leisten müssen, als diese nach ihrer Laufleistung tatsächlich wert sind. Daher unterstützen die Versicherer den Aufbau einer bundesweiten Datenbank, die Auskunft über die tatsächliche Laufleistung eines Fahrzeuges geben soll. „Die Idee finden wir aus Verbrauchersicht sehr reizvoll“, sagt ein Sprecher der HUK-Coburg, Deutschlands größtem Kfz-Versicherer. Auch die Provinzial Rheinland aus Düsseldorf begrüßt das Projekt. „Es ist wichtig, dass es endlich eine legale und solide Möglichkeit gibt, solchen Manipulationen auf die Spur zu kommen“, betont ein Sprecher des öffentlichen Versicherers.
Bisher können vielfach selbst KfzSachverständige nicht feststellen, dass der Tacho des Autos manipuliert worden ist, und wie viele Kilometer das Fahrzeug tatsächlich auf dem Buckel hat. Verräterische Verschleißteile wie Pedale werden von den Betrügern nämlich vorher ausgetauscht. Daher soll die Datenbank nun über die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) den Laufleistungs-Lebenslauf des Autos dokumentieren. Die Kilome- terleistung wird bei jedem Vertragsschluss von den Kfz-Versicherern erhoben. Doch auch TÜV, Dekra und Reparaturunternehmen wie Car-Glass sollen die Datenbank mit realen Kilometer-Werten bestücken. Autokäufer können dann je- derzeit prüfen, ob der von ihnen ausgewählte Gebrauchtwagen eine niedrigere Laufleistung aufzeigt, als sie die Datenbank für die Vergangenheit aufweist.
„Wir haben die rechtlichen Probleme bereits mit dem Datenschutzbeauftragten von SchleswigHolstein, Thilo Weichert, geklärt“, sagte Hinrichs. Autofahrer müss
ten ihre Datenfreigabe
Bisher können selbst Kfz-Sachverständige oft nicht feststellen, ob manipuliert wurde