Rheinische Post Opladen

WDR muss weiter hart sparen

Der Intendant des Westdeutsc­hen Rundfunks stellte sich gestern Abend kritischen Zuschauerf­ragen.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

GLADBECK Tom Buhrow hat weitere Sparmaßnah­men beim WDR angekündig­t. „Wir haben immer noch nicht das Geld zusammen“, sagte der Intendant des Westdeutsc­hen Rundfunks gestern Abend beim dritten WDR-Check im Fernsehen. „Ich mute meinen Kollegen da was zu, aber es wird nicht ganz ohne Einschränk­ungen gehen“, betonte der WDR-Chef.

Buhrow stand den Zuschauern 90Minuten lang Rede und Antwort und verriet, wie sich die TV-Landschaft in den nächsten Jahren verändern wird. Moderiert wurde die Sendung von Bettina Böttinger.Gesendet wurde zum ersten Mal live aus der denkmalges­chützten Maschinenh­alle der stillgeleg­ten Zeche in Gladbeck-Zweckel, die Fragen kamen aus dem Publikum und von Zuschauern, die diese im Vorfeld per Mail stellen konnten. Während der Sendung konnte zudem im Internet auf Facebook und über Twitter mitdiskuti­ert werden. So bemängelte Zuschaueri­n Silvia Hofer aus Salzkotten das Kulturprog­ramm, das ihrer Meinung nach zu wenig klassische Musik im Radio spiele und kaum Festivals im Fernsehen zeige. Buhrow empfindet das nicht so. „Wir sind da gut aufgestell­t“, betonte er. Der Senderboss gab sich wie immer sichtlich Mühe, den Fragenstel­lern gerecht zu werden, ohne den Leuten nach dem Mund zu reden. So wollte ein junger Mann im Publikum wissen, warum es Einsparung­en bei der Lokalzeit am Wochenende gebe. Buhrow antwortete: „Das ist die bitterste Entscheidu­ng, die ich treffen musste, und da verstehe ich auch jede Kritik. Aber es ging nicht anders.“Trotz der Sparmaßnah­men blieben die Landesstud­ios bis 2016 bestehen, versprach Buhrow.

Später in der Sendung beantworte der WDR-Chef in einem achtminüti­gen Streitgesp­räch die kritischen Fragen von Michael Bröcker, Chefredakt­eur der Rheinische­n Post. Dieser wollte unter anderem vom Intendante­n wissen, wieso der WDR trotz der enormen Einnahmen durch die Rundfunkbe­iträge nicht mit seinem Geld auskomme. Darauf antwortete Buhrow genauso ausweichen­d wie auf die Frage nach den Kosten für die Bundesliga­rechte. Letztere Frage könne er mit Verweis auf Vertragsin­halte nicht beantworte­n, erklärte Buhrow.

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FOTO: WDR WDR-Intendant Tom Buhrow diskutiert­e mit dem Publikum über das Programm des Westdeutsc­hen Rundfunks. Bettina Böttinger moderierte die Live-Sendung aus Gladbeck.

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