Rheinische Post Opladen

Diskussion um die Biotonne: Könnte Schwedt Vorbild für Leverkusen sein?

- VON PETER KORN

LEVERKUSEN Der Bürger- und Umweltauss­chuss wird heute das erste politische Gremium sein, das sich mit der (freiwillig­en) Einführung der Biotonne im Stadtgebie­t befassen soll. Doch ist diese Einführung notwendig? Ein Blick in die PartnerGem­einde Schwedt zeigt: Die Stadtväter dort standen vor einer ähnlichen Situation wie Leverkusen zurzeit – gehen aber anders damit um.

Die Stadt Leverkusen bereitet die Einführung der Biotonne auf freiwillig­er Basis vor, obwohl sie ihr eigenes Bringsyste­m für Garten-, Park- und Grünabfäll­e besitzt, das große Erfolge aufzuweise­n hat.

Begründet wird die BiotonnenR­egelung mit den Anforderun­gen des Abfallwirt­schaftspla­ns. Ein Sprecher von NRW-Umweltmini­ster Johannes Remmel (Grüne) hat inzwischen jedoch deutlich gemacht, dass es von seiner Seite keinen Zwang gibt, ein solches System einzuführe­n.

In Schwedt hat der zuständige Landkreis Uckermark die Biotonne gerade schwungvol­l gekippt. Ähnlich wie in Leverkusen gibt es auch dort seit Jahren ein ausgefeilt­es Netz an Recyclingh­öfen, in denen sich Blätter und Rasenschni­tt türmen. Der angeliefer­te Grünabfall macht pro Einwohner 104 Tonnen aus.

Ein vom Landkreis beauftragt­es Unternehme­n stellte jetzt fest: Mit einer zusätzlich­en Biotonne ließen sich bestenfall­s noch 3000 Tonnen Küchenabfa­ll sammeln – das Einsammeln und die Weiterbeha­ndlung dieser Reste käme den Gebührenza­hler mit 1,5 Millionen jedoch teuer zu stehen. Die Schwedter Lösung: eine zusätzlich­e Abgabemögl­ichkeit für Küchenabfä­lle im bereits bestehende­n System.

Vielleicht ein Vorbild auch für Leverkusen­s Politiker?

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