Diskussion um die Biotonne: Könnte Schwedt Vorbild für Leverkusen sein?
LEVERKUSEN Der Bürger- und Umweltausschuss wird heute das erste politische Gremium sein, das sich mit der (freiwilligen) Einführung der Biotonne im Stadtgebiet befassen soll. Doch ist diese Einführung notwendig? Ein Blick in die PartnerGemeinde Schwedt zeigt: Die Stadtväter dort standen vor einer ähnlichen Situation wie Leverkusen zurzeit – gehen aber anders damit um.
Die Stadt Leverkusen bereitet die Einführung der Biotonne auf freiwilliger Basis vor, obwohl sie ihr eigenes Bringsystem für Garten-, Park- und Grünabfälle besitzt, das große Erfolge aufzuweisen hat.
Begründet wird die BiotonnenRegelung mit den Anforderungen des Abfallwirtschaftsplans. Ein Sprecher von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hat inzwischen jedoch deutlich gemacht, dass es von seiner Seite keinen Zwang gibt, ein solches System einzuführen.
In Schwedt hat der zuständige Landkreis Uckermark die Biotonne gerade schwungvoll gekippt. Ähnlich wie in Leverkusen gibt es auch dort seit Jahren ein ausgefeiltes Netz an Recyclinghöfen, in denen sich Blätter und Rasenschnitt türmen. Der angelieferte Grünabfall macht pro Einwohner 104 Tonnen aus.
Ein vom Landkreis beauftragtes Unternehmen stellte jetzt fest: Mit einer zusätzlichen Biotonne ließen sich bestenfalls noch 3000 Tonnen Küchenabfall sammeln – das Einsammeln und die Weiterbehandlung dieser Reste käme den Gebührenzahler mit 1,5 Millionen jedoch teuer zu stehen. Die Schwedter Lösung: eine zusätzliche Abgabemöglichkeit für Küchenabfälle im bereits bestehenden System.
Vielleicht ein Vorbild auch für Leverkusens Politiker?