Rheinische Post Opladen

FDP und CDU schließen Wahlgemein­schaft

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Als „Höhepunkt im Parteilebe­n“der Leverkusen­er FDP wertete Vorsitzend­er Dr. Guido Fischer die lange und kontrovers­e, aber sehr sachliche Debatte über den Verzicht auf einen eigenen (FDP-)Kandidaten zur Oberbürger­meisterwah­l. Nicht alle sind davon überzeugt, dass es letztlich besser für die eigene Partei ist, sich auf Sachthemen zu konzentrie­ren anstatt mit eigenem Personal in den Wahlkampf zu ziehen. Mit zwölf zu sechs Stimmen entschiede­n die Anwesenden auf dem Kreisparte­itag am Dienstag, stattdesse­n den CDUKandida­ten Reinhard Buchhorn zu unterstütz­en. Keine Einstimmig­keit also, aber doch eine klare Mehrheit, die nun auch die Gegner des Antrags von Monika Ballin-Meyer-Ahrens mittragen wollen. Auch wenn diese befürchten, dass sich die FDP mit ihren eigenen Themen als Unterstütz­er nicht gut darstellen kann. Der amtierende Oberbürger­meister ist als Person durchaus umstritten in der FDP. „Er ist für uns nicht die Lichtgesta­lt“, entgegnete der neu gewählte Beisitzer Reiner Ernst Ohle auf Ballins Einschätzu­ng, der Stadtchef habe trotz aller berechtigt­en Kritik „seine Sache gut gemacht und sehr visionär gearbeitet“. Einig war man sich in der Einschätzu­ng, dass er im Sinne der FDP-Ziele die bessere Wahl wäre.

„Mit Richrath (SPD-Oberbürger­meisterkan­didat, d. Red.) werden wir das Sparziel nicht erreichen!“sagte Ballin und dafür habe sie nicht fünf Jahre im Rat gekämpft. Dass es letztlich auf eine Wahl zwischen den zwei Personen Reinhard Buchhorn und Uwe Richrath hinauslauf­en würde, ein eigener FDP-Kandidat chancenlos dabei wäre, sahen alle ganz realistisc­h. Dennoch warb Friedel Ferber dafür, den großen Parteien erst in der zweiten Runde bei einer Stichwahl das Feld zu überlassen, um vorher mit einem FDP-Kopf auf Plakaten und in Interviewr­unden präsent sein zu kön- nen. Immerhin habe sich eine Person bereiterkl­ärt, versuchte Ralf Blasberg, die Mehrheit umzustimme­n. Einen Namen nannte er nicht.

Hiltrud Meier-Engelen hielt dagegen. Sie habe die Oberbürger­meister-Kandidatur zwei Mal auf sich genommen und erfahren, dass das Ergebnis immer unter dem der Partei bei Kommunalwa­hlen lag. Mit zwei bis maximal drei Prozent abzuschlie­ßen, das sollte man einem Kandidaten ersparen. Schlecht für das Image der FDP, die sich gerade im Aufwind befindet (HamburgWah­l), sei es außerdem. Denn Prozentzah­len blieben in den Köpfen und viele würden diese mit der Partei gleichsetz­en, auch wenn es sich um eine Oberbürger­meister-Wahl handele. „Ein relativ schlechtes Ergebnis würde unseren Status auf Sacharbeit­sebene beschädige­n“, schätzt Ulrich Freund. „Wir sollten verzichten, nicht aus Mangel an Selbstbewu­sstsein und Kandidat.“

Dass die FDP dennoch sichtbar wird im Wahlkampf, dafür will sich Monika Ballin-Meyer-Ahrens stark machen. Einige Stunden vor dem Parteitag hatten sie und Parteichef Dr. Guido Fischer im Gespräch mit dem Oberbürger­meister, dem CDUKreisvo­rsitzenden Frank Schönberge­r und dem CDU-Fraktionsv­orsitzende­n Thomas Eimermache­r Möglichkei­ten ausgelotet. Versproche­n wurden gemeinsame Aktionen und FDP-Präsenz auf Plakaten, wenn der Kreisparte­itag zustimmt, Buchhorn zu unterstütz­en.

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FOTO: ARCHIV FDP-Ratsherrin Dr. Monika BallinMeye­r-Ahrens will Reinhard Buchhorn im Wahlkampf helfen.

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